Pasleys optischer Masten-Telegraf

Siehe auch:Chappes optischer Flügel-Telegraf, Murray Klappentelegraph, Preußischer-Optischer-Telegraph, Pophams optischer Masten-Telegraf, Jenks Arm-Telegrafie
Herkunft / Verwendung: Sir Charles W. Pasley (1780–1861) war britischer General und Militäringenieur. Unter anderem ist er auch Verfasser des Textes über die Rolle des britischen Empire nach der amerikanischen Revolution, mit dem er änderte, wie die Briten über das nunmehr unabhängigen Nord-Amerika und auch den Rest der Welt dachten.

Es war aber auch Sir Charles Pasley, der 1827 für die Royal Navy einen neuen optischen Telegrafen entwickelte, der das bis dahin eingesetzte System von Popham ablöste.

Das neue System verfügte über zwei Signal-Arme, die an ein und demselben Drehpunkt am oberen Ende eines Mastes befestigt waren. Da keine zwei Drehpunkte mehr übereinander nötig waren wie beim System von Popham, musste die Masten nicht mehr so lang sein, waren transportabler und konnten auch einfacher an Bord von Schiffen eingesetzt werden.

Da beide Arme nun den gleichen Dreh- und Angelpunkt hatte, konnte es natürlich vorkommen, dass die Positionen der beiden Armen übereinander lagen und deckungsgleich waren. Dies ist unter Umständen nicht so leicht zu erkennen wie zwei sichtbare Arme. In Variante 1 wird darum wohl auf Kombinationen mit übereinander liegenden Armen verzichtet. In Variante 2, was dem Original von Pasley entspricht, wird auf übereinanderliegenden Arme keine besondere Rücksicht genommen, sie bilden sogar den Anfang des Alphabetes und sind somit die ersten Zeichen.

In seinem Buch Description of The Universal Telegraph for Day and Night Signals von 1823 (Variante 3) bezeichnet Pasley die Armkonstellationen nicht mit Buchstaben, sondern mit Zahlen. Wahrscheinlich wurde dieses in Verbindung mit einem Codebuch verwendet, das für die jeweiligen Codezahlen unterschiedliche Worte oder Bedeutungen angab.

Außerdem gibt er eine Kombination für nachts an, die aus Lichtpunkte besteht. Diese entspricht im Prinzip der Tag-Konstellation. Doch gibt es noch Leuchtsignale, wahrscheinlich einfach bewerkstelligt durch das Hängen von Laternen an die Enden der Arme. Außerdem gibt es noch eine Laterne unten am Mast und eine am Drehpunkt als generellen Fixpunkte und eine Laterne weiter links außen als Fixpunkt in der horizontalen Geraden. So ergeben sich Licht-Muster, die eindeutig auseinander gehalten werden können.

Das System wurde bis Mitte des 19. Jh. eingesetzt.(1)

Es gab wohl noch eine weitere Version, die man mit Pasley Masten Telegrafen bezeichnen kann. Und zwar die Version von Pophams optischem Masten-Telegraf, die Pasley 1822 durch Verbesserungen daran erweiterte (3). 1822 veränderte Pasley Pophams Design nämlich so, dass alle acht möglichen 45 Grad Richtungspositionen genutzt wurden und somit die Nutzung des komplette Raumes von Möglichkeiten, also bei zwei Armen acht hoch zwei gleich 64 Positionen, ermöglicht wurden. Dabei hatte der obere Arm in Pasleys Design eine feste V-Form, um die Unterscheidung zu erleichtern.

Spezifikation des Codes

Variante 1 nach Wrixon (1)

Variante 2 lt. der Website Royal Signals (2)

Variante 3 nach Pasleys "The Universal Telegraph" (4)

Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Kodiert Variante 1:
Kodiert Variante 2:

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)



Quellen und weiterführende Links

(1) Wrixon, Fred B.: Codes, Chiffren & andere Geheimsprachen, Könemann Verlag 2000, S. 450
(2) Website von Royal Signals
(3) Gerard J. Holzmann: The Use of Optical Telegraphs in England and Elsewhere (Die optische Telegraphie in England und anderen Ländern)
(4) C. W. Pasley (Lieutenant Colonel Royal Engineers): Description of The Universal Telegraph for Day and Night Signals, London 1823, Military Library, Whitehall