Kodierungen

Kodierungen sind im Gunde genommen keine Verschlüsselungen, zumindestens keine, um Geheimnisse zu schützen, denn der "Schlüssel", eigentlich mehr die Übersetzunganleitung, ist meist festgeschrieben und öffentlich bekannt. So ist zum Beispiel der ASCII-Code eine Kodierung, die einzelnen Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen einen von 256 Plätzen zuweist, der Ziffer Null den Platz 48, dem großen Buchstaben A die 65 usw. Die 256 Plätzen resultieren aus dem Platzangebot von 8 Bit (oder einem Byte), einer Grundeinheit für Computerspeicher.

Häufig sind Kodierungen standardisierte Industrienormen. Allein das Wissen, um welchen Code es sich handelt würde ein Geheimnis schützen, so dass Kodierungen allein zur Geheimhaltung wenig geeignet sind. Nichtsdestotrotz werden sie in "echten" Verschlüsselungsverfahren eingesetzt, um zum Beispiel Texte in Zahlen zu wandeln, um dann auf diese ein Verschlüsselungsverfahren anzuwenden.

Da das Verfahren festgeschrieben ist, wie etwas mittels einer Kodierung von einem Klartext zu einem Code übersetzt wird, ist auch kein Schlüssel für die Dekodierung notwendig.

Falls die Umsetzung von Klartext zu Resultat eines Schlüssels bedarf, dann spricht man von einer Chiffre, auch Verschlüsselung. Eine Chiffre besteht aus zwei logischen Teilen: Festlegung des Verfahrens (auch Algorithmus genannt) und ein Schlüssel, der das Verfahren speist und je nach Schlüssel ein unterschiedliches Ergebnis liefert. Die Rückübersetzung eines Verschlüsselungsergnisses (Chiffrat genannt) ohne Schlüssel ist nicht oder nicht so einfach möglich - man kann versuchen, Methoden der Kryptoanalyse zu benutzen, um eine Chiffre zu "brechen".

Der Unterschied zwischen Kodierung und Verschlüsselung zusammengefasst:

KodierungVerschlüsselung
ist ein bekanntes Verfahren zur Überführung von Klartext zu Codedas Verschlüsselungsverfahren kann sowohl öffentlich als geheim sein
Klartext ist nicht geheim, Umwandlung oft aus technischen Gründen zur besseren Weiterverarbeitungschützt geheime Informationen, Umwandlung zum Zwecke der Geheimhaltung
benötigt keinen Schlüssel zur Kodierungdas Resultat der Verschlüsselung ist vom Schlüssel abhängig. Den geheimen Schlüssel sollten nur Absender und Empfänger kennen
das Verfahren nennt man Kodierung oder Übersetzungdas Verfahren nennt man Verschlüsselung oder Chiffrierung oder Chiffre
das Ergebnis nennt man Codedas Ergebnis nennt man Chiffrat oder Geheimtext, manchmal auch Chiffre


Einfachstes Kriterium zur Unterscheidung zwischen Kodierung und Verschlüsselung ist also der Schlüssel. Das kann ein Passwort oder eine Ziffernfolge sein. Ist kein Schlüssel zur Übersetzung notwendig, handelt es sich um eine Kodierung, ansonsten um eine Verschlüsselung.

Indexes der Kodierungen: