Lochstreifen Codes
Kategorisierung: | Kodierungen / binärbasiert |
Siehe auch: | Lochkarten |
Herkunft / Verwendung: |
![]() Der Lochstreifen ist kein Code ansich, sondern eher ein Datenträger; so wie eine Diskette oder ein Magnetband. Es gibt Lochstreifen aus meist gelblichem Papier oder auch aus Kunststoff, wenn von einer höheren Materialbelastung ausgegangen wird, zum Beispiel zur Verwendung von immer wieder kehrenden Programmen. Der Lochstreifen ist sowohl Eingabe- oder als Ausgabemedium. Das heißt, man kann mit ihm Daten zwischen zwei Maschinen transportieren. Das Ergebnis einer Maschine kann die Eingabe einer anderen darstellen. Ein Beispiel dazu: in den frühen zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhundert gehörte folgendes zum Arbeitsalltag eines Programmierers:
Richtig wichtig wurden Lochstreifen beim Einsatz in der Telegrafie und bei Fernschreibern Mitte des 19. Jahrhunderts. Zuerst wurde hier der Morse-Code übertragen, Kurze Signale (.) als zwei senkrecht übereinanderstehende Löcher, Lange Signale (-) als zwei diagonal angeordnete Löcher. Hier kamen also zwei Lochreihen untereinander zum Einsatz. Der Baudot-Code und der daraus resultierende Murray-Code, der auch als Fernschreibcode des 20. Jahrhunderts bekannt ist, kodieren hingegen Buchstaben und Ziffern in fünf Lochreihen untereinander. Pro kodiertes Zeichen wird eine horizontale Lochstreifenspalte verwendet. Diese Lochstreifenart heißt auch 5-Kanal-Lochstreifen. Mit Aufkommen der Computer kamen dann auch binären Kodierungen, nämlich EBCDIC und ASCII auf. Zuerst in 7 Bit, also als 7-Kanal-Lochstreifen mit 128 möglichen Zeichen, später mit 8 Bit (256 Zeichen) als 8-Kanal-Lochstreifen. Der 8-Bit-ASCII-Code ist auch bei heutigen Computern noch üblich, wurde aber schon lange durch andere Datenträger wie Disketten, Magnetband, Festplatten, Flash-Speicher usw. abgelöst. Lochstreifen führen heute nur noch ein Nischen-Dasein als Archivierungsmedium aufgrund zweier Vorteile: 1. sie sind sehr haltbar, insbesondere, wenn man sie zum Beispiel aus Metall anlegt, indem man Löcher in einen Blechstreifen stanzt. 2. Sind die auch ohne Zusatzgeräte mit bloßem Auge dekodierbar; man benötigt lediglich eine Dekodierungstabelle. |
Beispiel
Klartext: | Beispielklartext |
Kodiert als Baudot-5-Kanal-Lochstreifen: | ![]() |
Kodiert als Murray-5-Kanal-Lochstreifen: | ![]() |
Kodiert als ASCII-8-Kanal-Lochstreifen: | ![]() |