Barcode RM4SCC der britischen Post

Herkunft / Verwendung:Der RM4SCC Code (Royal Mail 4-State Customer Code, auch 4-state Mailmark™ L) wird von der britischen Postagentur benutzt, um die Adresse und Postleitzahl maschinenlesbar zu kodieren und damit die Postsortierung zu automatisieren und effizienter zu machen. Es können die Ziffern 0 bis 9 und die Buchstaben A bis Z enkodiert werden.

Jedes Zeichen wird durch eine Sequenz von vier Strichen repräsentiert. Jeder Strich kann vier mögliche Formen haben: 1. durchgehender Strich von oben nach unten, 2. Strich von oben bis zur Mitte, 3. Strich von unten bis zur Mitte, 4. kurzer Strich nur in der Mitte (sogenannter Tracker).

Die ersten sechs Zeichen einer Adresse beschreiben die Postleitzahl. Es folgen zwei weitere Zeichen für die regionale Spezifikation.

Aus den angegebenen Buchstaben und Ziffern wird nach einem spezielle Potenz-2-Modulo-6-Verfahren eine Checksumme berechnet, aus der ein weiteres Zeichen abgeleitet wird, dass den Adresszeichen angehängt wird. Damit lässt sich erkennen, ob der Barcode in sich schlüssig und damit richtig gelesen wurde.

Der Strichcode hilft dem Postunternehmen bei der Sortierung und verkürzt die Laufzeit für den Kunden, so dass auch dieser ein Interesse an der Verwendung hat.

Der Barcode hat diese besondere Form mit dem mittleren Tracker und den Ober- und Unterlängen, weil diese Form auch noch bei einem Schrägdruck gut maschinenlesbar bleibt. Ein schnelles Bedrucken mit einem Tintenstrahldrucker während der automatischen Postsortierung, bei der die Briefe an der Lese- und Adressierungseinheit mit über 10 km/h vorbeiflitzen, kann nämlich dazu führen, dass die einzelnen Tintentröpfen schräg auf dem Papier landen und normale Ganzstriche verzerrt und verbogen aussehen. Durch den verwendeten Tracker in der Mitte bleibt der Code bei diesem Verfahren aber trotzdem lesbar.

Eine Unterart dieses Codes verwendet auch die niederländische Postverwaltung mit ihrem KIX-Code. Allerdings verzichtet dieser auf Start- und Endezeichen sowie integrierte Checksumme.

Spezifikation des Codes

Die 36 möglichen Zeichen setzen sich aus Kombination von jeweils zwei Grundzeichen zu 4 Strichen in einer 6x6 Tabelle zusammen. Es sind die Ziffern 0 bis 9 und die Buchstabe A bis Z kodiert. Andere Zeichen werden durch ein X ersetzt:



Als Startzeichen, dass dem eigentlichem Code vorangestellt wird, wird eine einzelne Oberlänge benutzt. Als Endezeichen fungiert der durchgehende Strich, der dem Code hinteran gestellt wird.

Damit ist die Leserichtung klar definiert. Steht eine Sendung auf dem Kopf und beginnt der vermeintliche Code darum mit einem durchgehenden Strich, so kann das Lesegerät den Scan um 180° drehen, um ihn dann richtig herum zu dekodieren.

Beispiel

Klartext:BX11LT1AI
Pseudografisch:',|-'|'-,-,'|-,'||--||,'--,'|,',''-,||
Grafisch:
' , | - ' | ' - , - , ' | - , ' | | - - | | , ' - - , ' | , ' , ' ' - , | | ---B--- ---X--- ---1--- ---1--- ---L--- ---T--- ---1--- ---A--- ---I--- Checksummensequenz ^^^^^^^ ^ Startzeichen Endezeichen ^

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Für die pseudografische Dekodierung geben Sie eine Unterlänge mit einem Komma (,), eine Oberlänge mit einem Apostroph ('), einen voll durchgehenden Strich mit einem Pipe-Zeichen (|) und einen Mitte-Tracker mit einem Minus (-) an.