Zauberhandschrift Kassel

Herkunft / Verwendung:Diese Handschrift wurde in einem Manuskript des 18 Jh. verwendet, welches sich mit Zaubersprüchen und Beschwörungen befasst und 2013 von Dr. Brigitte Pfeil und Sabina Lüdemann an der Bibliothek der Universität Kassel dekodiert wurde. Sie ist homophon, benutzt also für häufige Buchstaben mehrere Ersetzungszeichen.

Das knapp 90-seitige, handgeschriebene Manuskript könnte von Freimaurern stammen, auch wenn es ein ganz eigentümliches Alphabet benutzt. Der Code dürfte sich etwa in die gleiche Zeit wie der Codex Copiale einordnen, der ebenfalls Homophone benutzt. Okkulte Dinge waren zu dieser Zeit modern. So gibt diess Buch eine Anleitung (Beschwörungsformeln und Zaubersprüche) zum Herbeirufen von Geistern, die dann z. B. beim Auffinden von vergrabenen Schätzen helfen sollen. Dennoch benutzt es viel religiös-christliches Vokabular und spricht von Jesus und Engeln.

Ob es sich um ein Buch aus dem Umfeld der Rosenkreuzer, die damals in Kassel sehr aktiv waren, handelt, ist nicht sicher. Bisher ist diese Art Geheimschrift sonst nirgends aufgetaucht. Das Wasserzeichen im benutzten Papier allerdings weist in andere Richtung - das ehemaligen Kurfürstentums Sachsen.

Spezifikation des Codes



Beispiel



Liber Leser / Es ist zu wissen, dass dises / Buch auch ohne einige Verleztung / sein und seiner Seelen Seligkeit / geschehen kann, wenn dises Arkanum / nicht frefentlich u(nd) ohne Ursach, son / dern aus groser Noth, Betrübnis / u(nd) alen den Stand u(nd) anderen Anliegen / apliziret wird. ...
Klartext:Beispielklartext
Kodiert:

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Quellen und weiterführende Links

Digitalisat der Handschrift
Analyse der Handschrift 8° Ms. astron. 7 der Universitätsbibliothek Kassel