Swagman Chiffre

Herkunft / Verwendung: Die Swagman-Chiffre wurde 1977 vom ACA-Mitglied Bunyip in der ACA Zeitschrift The Cryptogram vorgestellt. Für die Chiffre werden Quadrate benutzt, die mit Zahlen in gewürfelter Reihenfolge gefüllt werden. Der Klartext wird horizontal eingetragen und das Chiffrat wird dann nach der Reihenfolge der Zahlen vertikal wieder ausgelesen.

Beschreibung des Algorithmus

Diese Chiffre definiert sich vor allem durch die angegebenen Schlüssel. Dies kann schnell unhandlich werden. Denn nach der Ursprungsdefinition sind z. B. 5x5-Quadrate mit den Zahlen 1-5 so zu füllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte keine Zahl doppelt vorkommt. Bei einem 9x9 Quadrat wären also 9 9-stellige Schlüssel anzugeben und zudem müssten alle Zahlen umständlich händisch angeordnet werden, damit es keine Doppler gibt.

Für den Algorithmus reicht es aber, dass beliebig viele vertikale Zahlenfolgen angegeben werden, dessen Ziffern nicht doppelt vorkommen. Wieviele Spalten dies sind, ist im Prinzip egal; sind die Spalten aufgebraucht, wird wieder von vorne begonnen. Die Schlüssel werden trotzdem standardmäßig horizontal eingegeben, um Kompatibilität zu gewährleisten.

Die Schlüsselfolge 3532,2224,1345,4111,5453 wäre also gültig, weil folgendes gültige Rechteck entstehen würde: 3 5 3 2 2 2 2 4 1 3 4 5 4 1 1 1 5 4 5 3 Wichtig ist, das pro Spalte keine doppelte Zahl vorkommt und alle Zahlen von 1 bis 5 vergeben sind.

Der Schlüssel darf auch in der vertikalen Schreibweise eingegeben werden, dann ist ein ",v" anzuhängen. Für das Beispiel wär dies 32145,52314,32415,24513,v. So fällt das Ausdenken und Eingeben von gültigen Schlüsseln wesentlich einfacher.

Zum Chiffrieren schreibt man den Klartext neben das erstellte Rechteck und zwar pro jede Zahl ein Buchstabe, und zwar so, dass sich mit den Buchstaben ein Rechteck mit der vertikalen Schlüsselhöhe ergibt. Dabei dürfen und sollen Spalten rechts offen gelassen werden. Es sind zuerst die Spalten zu füllen, also das Rechteck eher rechts denn unten leer zu lassen. Sollten dann noch Plätze in der letzten Spalte frei sein, werden diese mit X aufgefüllt.

Danach liest man den Text spaltenweise wieder aus, und zwar so, wie es die Reihenfolge der Zahlen festlegt und schreibt den Text nieder. Die Aneinanderreihung der Einzeltexte ergibt dann das Chiffrat.

Es empfiehlt sich, auf Groß/Kleinschreibung zu verzichten, um die Kryptoanalyse nicht unnötig zu vereinfachen.

Beispiel

Klartext:DiesSollUnsereGeheimeBotschaftSein
Schlüssel:3532,2224,1345,4111,5453
Chiffrat:GlDBfoUetitnehSsseseieScihrmnoaeleX
3 5 3 2 D i e s S o l 2 2 2 4 l U n s e r e 1 3 4 5 G e h e i m e 4 1 1 1 B o t s c h a 5 4 5 3 f t s e i n X ^---------^------------------ GlDBf ^---------^---------------- oUeti ^---------^-------------- tnehS ^---------^------------ ssese ^--------------------^------- ieSci ^--------------------^----- hrmno ^--------------------^--- aeleX GlDBf oUeti tnehS ssese ieSci hrmn oaeleX

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Ein Schlüssel darf nur aus fortlaufenden Ziffern von 1 bis 9 bestehen, wobei jede Ziffer nur einmal vorkommen darf und keine Ziffer ausgelassen werden darf. Gültig wäre z. B. der Schlüssel '21543'. Auch wenn Leer und Sonderzeichen mit transponiert werden, empfiehlt es sich, diese vorher zu löschen und nur Großbuchstaben zu verwenden, weil ansonsten leichter auf den Klartext zurückzuschließen ist.