Transposition

Transposition heißt so viel wie Positionsveränderung. Bei diesem grundlegenden Verschlüsselungsmethode werden Zeichen des Ausgangstextes (auch Klartext genannt) an eine andere Position verschoben, oder transponiert.

Im Gegensatz zur Substitution - einer weiteren grundlegenden Verschlüsselungsmethode - werden hier die Zeichen nicht durch andere ersetzt, sondern verschoben bzw. untereinander vertauscht.

Die Anzahl und Häufigkeit der Zeichen bleibt dabei gleich, nur deren Position im Chiffrat ändert sich. Ein Beispiel für ein solches Verfahren ist, den Klartext zeilenweise niederzuschreiben und danach spaltenweise auszulesen, die sogenannte Spalten-Transpositions oder auch Spaltentausch Chiffre.

Als weitere Transpositionsarten kommen das Auslesen in einem bestimmtem Muster, der sogenannten Routen-Transposition in Betracht. Dabei wird der Text rückwärts, im Zick-Zack oder auf eine sonstige, vorher bestimmte Art ausgelesen.

Die Art der Transposition kann aber natürlich auch vom gegebenen Schlüssel abhängig gemacht werden. So kann zum Beispiel eine Quersumme über den Schlüssel berechnet werden, der dann die Sprungweite angibt. Bei einer Sprungweite von beispielsweise 5 würde so in der Reihenfolge "1, 6, 11, ... [Ende]; 2, 7, 12, ... [Ende]" ausgelesen. Natürlich sind hier auch wieder andere Routen als nur vorwärts möglich.

Was bei einem Transpositionsverfahren allerdings immer gleich ist, sind die Anzahl der jeweils verwendeten Buchstaben. Diese sind im Klartext und im Geheimtext gleich. Wenn man die Buchstaben beider Texte alphabetisch sortiert gegenüberstellen würde, ergäbe dies das gleiche Ergebnis.

Der im Deutschen (und den meisten romanischen Sprachen) am häufigsten verwendete Buchstabe, das "E", bliebe demnach ein "E". So lassen sich (bei längeren Texten) leicht Rückschlüsse auf die verwendete Sprache ziehen. Außerdem ließen sich bei der Kryptoanalyse eventuell durch Umstellen und Probieren Wortteile wiederherstellen, die zu einem erfolgreichen Offenlegen des Klartextes führen könnten. Transpositionsverfahren werden darum gerne mit Substitutionsverfahren kombiniert, um die Sicherheit zu erhöhen.

Klassische Chiffren, die die Transpositionsmethode einsetzen, finden sich in folgenden Kategorien: Aber auch in modernen, computerbasierten Verschlüsselungsverfahren kommen Transpositionen noch auf vielfältige Weise zum Einsatz, insbesondere in Kombination mit der Substitutionsmethode.