Seriated Playfair Chiffre

Herkunft / Verwendung: Die Seriated Playfair-Chiffre ist eine Erweiterung der normalen Playfair-Chiffre und soll diese sicherer machen. Sie wurde von Helen Fouché Gaines in ihrem Buch Cryptanalysis: A Study of Ciphers and Their Solution beschrieben und fand 1939 erste Veröffentlichung als Elementary Cryptanalysis.

Der hauptsächliche Unterschied ist, dass der Klartext in Abschnitten mit einer angegebenen Länge (Periode) in zwei Zeilen untereinander geschriebenen wird und dass die Paare dann vertikal über die zwei Zeilen gebildet werden. Ansonsten gelten die Regeln wie bei der Playfair Chiffre.

Beschreibung des Algorithmus

Der Chiffre liegt ein Polybios-Quadrat zugrunde, dass wie üblich aus dem Schlüsselwort erstellt wird.

Dann schreibt man den Klartext entsprechend der angegebenen Periode P nieder: P Zeichen in die 1. Zeile, dann P Zeichen in die Zeile darunter, dann einen neuen Abschnitt beginnen und wieder P Zeichen in die 1. Zeile, gefolgt von P Zeichen in der 2. Zeile. So entstehen Blöcke mit jeweils 2 Zeichen à P Zeichen. Stellt man beim niederschreiben fest, dass in der 2. Zeile der selbe Buchstabe wie in der 1. stehen würde, so schiebt man ein Null-Zeichen, etwas ein X an dieser Stelle ein, da gleiche Buchstaben über den Playfair-Algorithmus nicht kombiniert werden können.

Danach gruppiert man die Buchstaben des Klartextes in Zweier-Pärchen: von links beginnend ist das erste Paar der 1. Buchstabe der 1. Zeile und der 1. Buchstabe der 2. Zeile. Danach wird nach rechts fortgefahren. Steht der letzte Buchstabe allein, wird das Null-Zeichen unter ihn geschrieben, damit er kombiniert werden kann.

Je Pärchen werden dann folgende Bedingungen bzgl. des Quadrates abgefragt:
  1. Beide Buchstaben befinden sich in derselben Zeile: Es werden die jeweils nachfolgenden Buchstaben (rechts vom Original) notiert. Ist es der letzte Buchstabe der Zeile, wird der der 1. genommen.

  2. Beide Buchstaben befinden sich in derselben Spalte: Es werden die jeweils darunter befindlichen Buchstaben (unter dem Original) notiert. Ist es der letzte Buchstabe der Spalte, wird der der 1. genommen.

  3. Keine der beiden oberen Bedigungen trifft zu: Ähnlich wie beim Four Square Chiffre wird ein Rechteck mit den beiden Originalbuchstaben als Eckpunkte gebildet und die beiden entstehenden Eckpunkte notiert (zuerst in der Zeile des 1. Buchstabens, dann in der Zeile des 2. Buchstabens).

Die Chiffratebuchstaben schreibt man in eine leere Tabelle mit der gleichen Einteilung wie beim Klartext an die gleiche Stelle wie den Klartext. Sobald die 2. Tabelle vollständig gefüllt ist wird sie in der Reihenfolge ausgelesen, wie die 1. Tabelle gefüllt wurde (1. Zeile / 1. Abschnitt, 2. Zeile / 1. Abschnitt, 1. Zeile / 2. Abschnitt etc.) und man erhält den Chiffretext.

Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Schlüssel:Apfelstrudel,6
Chiffrat:HLBDFGAAQAPDRPWU
A P F E L S T R U D B C G H I K M N O Q V W X Y Z b e i s p i t e e l k l a r x t H L B D F G R P A A Q A P D W U BE -> HA = Regel 3 A P F E L S T R U D B C G H I K M N O Q V W X Y Z b e i s p i t e e l k l a r x t H L B D F G R P A A Q A P D W U EL -> LA = Regel 1 A P F E L S T R U D B C G H I K M N O Q V W X Y Z ...

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Bitte geben Sie ein Schlüsselwort und den periodischen Abstand durch Komma getrennt an.

Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links