Illuminati Geheimschrift

Herkunft / Verwendung: Die Illuminati bzw. Illuminaten (lateinich für "die Erleuchteten") war ein im 18.Jahrhundert gegründeter Geheimorden, um den sich zahlreiche Mythen und Verschwörungstheorien ranken.

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen (2), dass der Illuminatenorden nur eine kurze Zeit bestand, und zwar ab der Gründung als "Bund der Perfektibilisten" (von lateinisch perfectibilis: zur Vervollkommnung befähigt) durch den Professor für Kirchenrecht und praktische Philosophie Adam Weishaupt in Ingolstadt am 1. Mai 1776 bis zu seinem Verbot in 1784/85. Der Orden war vornehmlich im damaligen Kurfürstentum Bayern als Geheimgesellschaft aktiv.

Der Illuminatenorden verfolgte wie viele Freimaurer-Orden dieser Zeit hehre Ziele: er wollte durch Aufklärung und sittliche Verbesserung die Herrschaft von Menschen über Menschen überflüssig machen.

Außerdem wollte Weishaupt dem Gold- und Rosenkreuzer-Orden etwas entgegensetzen, den er als einen mystisch-spirituellen, antiaufklärerischen Orden in der Freimaurerei und ein immer stärker werdendes Übel ansah, das es zu bekämpfen gelte.

Im Verlauf der kurzen Lebenszeit sollte der Orden noch die Namen "Bienenorden" (lediglich ein Vorschlag Weisshaupts), "Bund der Illuminaten" und schließich "Illuminatenorden" bekommen. 1780 hatte der Orden etwa 60 Mitglieder.

Es gibt zahlreiche Mythen und Verschwörungstheorien, in denen der Illuminatenorden bis in die heutige Zeit fortbestehen und höchst einflussreiche Mitglieder haben soll, die die Weltgeschichte beeinflussen sollen. So soll es angeblich geheime Tätigkeiten gegeben haben, wie die Anzettelung der Französischen Revolution, der Kampf gegen die katholische Kirche, die Beeinflussung der US-amerikanischen Regierung und das Streben nach Weltherrschaft.

Schon 1880 führte schottische Gelehrte John Robison in seinem Werk "Über geheime Gesellschaften und deren Gefährlichkeit für Staat und Religion" (7) den Illuminatenorden als Verantwortliche für die französische Revolution an, obwohl dies keine beweisbare Grundlage hatte. Und erweiterte mit dieser Verschwörungstheorie die geheimnisvolle Aura um die Illuminaten.

Weiteres Wasser auf die Verschwörungs-Mühlen war die Behauptungen von Gruppen, die sich als die angeblich jahrzehntelang im Untergrund verschwundenen Illuminaten auszugeben. Etwa durch den Okkultisten Leopold Engel mit dem "Weltbund der Illuminaten", der die Nachfolge von Weishaupts Orden beanspruchte und als eingetragener Verein bis 1929 im Berliner Vereinsregister eingetragen war.

Diese mystische Aura des Geheimen, Verbotenen und Mächtigen, die sich mit jeder Verschöwrungstheorie immer dichter um den Illuminatenorden wob, kam einigen Romanautoren gerade recht, um darauf aufzusetzen und die Verschwörungstheorien um den Orden weiterzuspinnen und passende Dinge dazuzudichten.

Zwischen 1969 und 1971 entstand durch die Feder der Autoren Robert Shea und Robert Anton Wilson eine Roman-Trilogie namens "Illuminatus!", die man wohl als eine mit Sex- und Drogenerfahrungen angereicherte Reise durch mehrere historische und fiktive Verschwörungstheorien zu den Illuminaten beschreiben kann. Die Veröffentlichung der drei Romanbände "Das Auge in der Pyramide", "Der goldene Apfel" und "Leviathan" erfolgte ab 1975. Mittlerweile bekommt man die drei Bände auch in einem Buch zusammengefasst. Die Illuminaten diente auch dem Autor Dan Brown als Vorlage für seinen Roman "Illuminati" (englischer Originaltitel "Angels & Demons", Ersterscheinung 2000), der 2003 in Deutschland erschien (4). Auch er dichtete die Theorien um den Orden weiter. Browns Thriller war ein großer Erfolg und spätestens seit der Verfilmung 2009 mit Tom Hanks kannte jeder die Story und die Verschörungstheorien rund um den Orden der Illuminati. Diese wurden beflügelt und leidenschaftlich diskutiert und erhielten durch weitere Medienpublikationen weitere Bekanntheit.

Damit wurde der Illuminatenorden in der Moderne wieder schlagartig berühmt und Beispiel und Synonym für zahlreiche Fraumaurer-Orden des 18. Jahrhunderts. So kommt es auch, dass einige, wahrscheinlich eher bei anderen Freimaurer-Orden verwendeten Geheimschriften den Illuminaten zugeschrieben worden sind.

Zwei dieser Geheimschriften sind nachfolgend aufgeführt.

Zu Variante 1 und 2: Göpel (1) nennt diese Geheimschriften die "geheime Schreibart der Schott Ritter".

Übersetzung der Geheimschrift / Geheimzeichen

Variante 1:



Variante 2:



Beispiel

Klartext:Beispiel 12345
Kodiert in Variante 1:
Kodiert in Variante 2:

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (Decoder / Encoder / Solver-Tool)

Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

(1) Göpel, Br. C. A.: Maurerische Chiffern, Hamburger Zirkel Correspond. No. 142, 1863
(2) Der Illuminatenorden bei Wikipedia
(3) Roman Trilogie Illuminatus! (Shea, Wilson, 1969-71) auf Wikipedia
(4) Dan Browns Roman Illuminati bei Wikipedia
(5) Wikipedia Artikel zu Peter von Leonhardi
(6) Terra X: Dreiteiler Geheimbünde in der ZDF Mediathek, Teil 1: Der Code der Illuminaten (Video verfügbar bis 04.01.2024 )
(7) John Robison: Ueber geheime Gesellschaften und deren Gefährlichkeit für Staat und Religion. B. Culemann, Königslutter 1800; (deutsche Übersetzung)