Birkenbihlsche Geheimschrift

Herkunft / Verwendung: Vera F. Birkenbihl (1946-2011) war eine deutsche Managementtrainerin und Sachbuchautorin. Außerdem war sie Leiterin des Instituts für gehirn-gerechtes Arbeiten. Ihre Themenbereiche waren vor allem Brain-Management, d.h. denken, lehren, lernen. Über eine halbe Million Menschen haben ihre Vorträge und Seminare besucht. Mitte der 1980er Jahre erlangte Vera F. Birkenbihl größere Bekanntheit durch eine selbstentwickelte Methode des Sprachenlernens, die Birkenbihl-Methode. Neben ihrer im Jahr 2004 produzierten Sendung Kopfspiele mit 22 Folgen war sie 1999 als Expertin in der Sendereihe Alpha – Sichtweisen für das dritte Jahrtausend auf BR-alpha zu sehen.

Birkenbihl entwickelte eine Geheimschrift mit dem Ziel, bei dessen Verwendung beiden Gehirnhälften zu fordern. Jeder Buchstabe wird dabei durch ein Wort präsentiert, dessen Anfangsbuchstabe passend ist und das für einen alltäglichen Gegenstand steht. Für das "A" ist dies zum Beispiel das Auge. Ein Auge wird aufgemalt und dann zu einem Piktogramm vereinfacht, das nur noch die wesentlichsten Merkmale des Gegenstandes zeigt, im Fall des Auges ist dies ein Kreis, der für die Iris oder die Pupille stehen mag.

Beim Erfassen des Augen-Symbols ist zunächst nur die rechte Gehirnhälfte gefordert, danach erfolgt die Assoziation mit dem auswendig gelernten Bild eines Auges und die Verknüpfung mit dem Wort "Auge", wobei dann beide Gehirnhälften gefordert sind. Das Entschlüsseln soll den Lernenden Spaß bereiten und das Gehirn trainieren.

Die weiteren Buchstaben erklären sich wie folgt: Das "B" steht für "Bild" und benutzt einen halben Bilderrahmen als Piktogramm. Das C benutzt die "C-Note" und zeigt eine ganze Note auf einer Notenlinie. Für "D" wurde "Domino" gewählt, entsprechend ist das Icon ein Dominostein. "E" wie "Eheringe" zeigt das Teilstück, in dem zwei Eheringe ineinander greifen. "F" für "Fisch" zeigt eine Welle, die Teil der Fischzeichnung, aber auch für das Meer stehen könnte. "G" für Gabel zeigt eine halbe Gabel. "H" für Hand eine halbe Hand. "I" steht für "Igel" und zeigt dessen stilisierte Schnauze, "J" steht für "Jesus" und zeigt einen Heiligenschein. Vom Koffer wurde nur der obere Teil mit Griff genommen, für Liebe ein halbes Herz, für Mond eine halbe Mondsichel (gespiegeltes C), die Nadel ist ein Strich mit Verdickung am oberen Ende.

Vom Ohr sieht man den oberen rechten Teil, der Planet ist wohl der Saturn mit seinen Ringen, wieder wird nur die Hälfte dargestellt. Dem Quadrat fehlt die rechte Kante, beim Rad werden nur die Speichen gezeigt, bei der Sonne nur der obere Teil mit Sonnenstrahlen. Vom Tennis-Schläger fehlt der obere Teil, die Uhr zeigt nur die Zeiger, vom Vogel bleibt der Schnabel, die Welt zeigt einen Kreis, die gedachte X und Y-Achsen fehlt ein Stück vom Pfeil, der Zeppelin zeigt nur die Passagierkabine.

Außerdem gibt es noch ein Symbol für "CH", den Chinesen, vom dem nur der Hut übrigbleibt und "SCH" für das Schiff, das ein Papierschiffchen auf dem Wasser darstellen soll.

Das viele Symbole nur halb oder teilweise dargestellt sind, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass das Zeichnen nicht allzuviel Aufwand machen soll. Vielleicht aber soll auch die Assoziation nicht allzu einfach gelingen, um das Gehirn mehr zu fordern.

Das niederländische Kabouter ABC funktioniert übrigens nach einem ganz ähnliches Prinzip, nur sind die Symbole ausgezeichneter und vollständiger. Ein weiteres Beispiel ist das Kobold ABC, dass ich selbst erfunden habe. Auch dies benutzt schnell erkennbare Zeichnungen.



Übersetzung der Geheimschrift / Geheimzeichen



Das "SCH" ist über das "ß" zu erreichen und das "CH" über den Unterstrich ("_").

Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Kodiert:

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

Die birkenbihlsche Geheimschrift bei akademie-fuer-lernmethoden.de
Offizielle Website von Vera F. Birkenbihl
Wikipedia-Eintrag zu Vera F. Birkenbihl