MfS


Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst genannt und oft mit dem Kurzwort Stasi bzeichnet, war der Nachrichtendienst der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Das MfS war für den Geheimdienst im Inland, als auch im Auslang zuständig. Zugleich war es Geheimpolizei. Es war Regierungsinstrument der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und wurde auch eingesetzt, um das eigene Volk auszuspionieren und zu überwachen.

So gerieten DDR-Bürger ins Visier der Stasi, wenn Verdacht auf politischen Widerstand gegen die SED, Spionage oder Republikflucht bestand. Diese Bürger wurden dann von der Stasi observiert, eingeschüchtert, manipuliert und auch inhaftiert, wo sie mit ständigen Repressalien und Verhören zu rechnen hatten.

Das MfS unterteilte sich in zwanzig Hauptverwaltungen, unter anderem die Hauptverwaltung A (HVA), die den Auslandsgeheimdienst darstellte und auch und hauptsächlich auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (BRD) spionierte. Die DDR verstand die BRD als "Klassenfeind", den es zu bekämpfen galt, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Stasi wiederholt Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen ausbildetete, um auf dem Gebiet der BRD Anschläge zu verüben.

Die HVA arbeitete eng mit dem KGB zusammen und beschaffte damit den "Bruderdiensten im Ostblock" Informationen vor allem zum Nachbarland BRD, einem wichtigen europäischen NATO-Mitglied. In den 1960ern kam dabei gerne die "Methode Romeo" zum Einsatz, bei der Sekretärinnen von westdeutschen Politikern umgarnt und verliebt gemacht wurden, um diese dann unauffällig auszufragen oder zu manipulieren. Aber auch sonst waren HVA-Agenten aufgrund ihrer perfekten Deutsch-Kenntnisse gut geeignet, um sie im Westen an interessanten Positionen einzuschleusen. Zum Beispiel auch für die Industriespionage, für die HVA-Abteilung XIII im Referat 1 zuständig war.

Stand 1989 hatte das MfS rund 91'000 hauptamtliche Mitarbeiter und zwischen 110'000 und 189'000 inoffizielle Mitarbeiter, kurz IM genannt, und war damit durchaus personalstark.

1990 wurde das MfS im Zuge der Wiedervereinigung von BRD und DDR aufgelöst und die Behörde "Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" (BStU) gegründet, um die Vergangenheit der Stasi aufzuarbeiten. Die BStU wurde 2021 aufgelöst und in das Bundesarchiv überführt.

Neben dem MfS gab es noch einen weiteren Nachrichtendienst in der DDR. Dieser nannte sich "Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee" und hatte seinen Sitz in Berlin-Köpenick. Aber auch dieser Geheimdienst unterstand der Kontrolle des MfS. Außerdem fielen die NVA inkl. deren Grenztruppen unter die Kontrolle des MfS, Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr).



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