NeMa Rotor-Chiffriermaschine
Kategorisierung: | Chiffrier-Maschinen |
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Herkunft / Verwendung: |
Die NeMa (für Neue Maschine, auch T-D für "Tasten-Drücker-Maschine") ist eine Rotor-Chiffriermaschine, die ab 1947 in der Schweiz im Einsatz war und die auf der Enigma K basiert. Zwischen 1938 und 1940 verkaufte die deutsche Regierung 265 Engimas an die Schweiz. (1) Ab 1942 entwickelte Hugo Hadwiger, Heinrich Weber und Paul Glur daraus eine eigene Maschine für die Schweizer Armee, welche sie ab 1946 bei der Zellweger Uster AG produzieren ließ. Es gibt mehrere Modellvarianten der NeMa, ein Modell zur Ausbildung, ein Mobilmachungs-Modell und ein Modell für den Botschaftsfunk, die sich am besten durch ihre Seriennr. unterscheiden: TD 100 bis TD 199 gehörten zum damaligen Eidgenössischen Politischen Departement, TD 200 bis TD 419 waren als Ausbildungsmaschinen bei der Truppe im Einsatz, und TD 420 bis TD 740 waren für den Fall einer Mobilmachung vorgesehen. Bei den Botschaftsmaschinen standen mindestens drei verschiedenen Walzensätze im Einsatz (Umkehrwalzen A, B und T). Die Ausbildungsmaschinen sind mit folgenden Walzen ausgerüstet: Kontaktwalzen A, B, C, D und Fortschaltwalzen 16, 19, 20, 21, 23/2. Die Kriegsmaschinen haben die Kontaktwalzen A, B, C, D, E, F und die Fortschaltwalzen 12, 13, 14, 15, 17, 18 und 22/1. Soweit bekannt, konnte die NeMa nie geknackt werden. |
Aufbau und Bedienung

Der erste Unterschied zur Enigma betrifft die Anzahl der Rotoren. Neben 4 normalen Walzen (doppelte Breite mit Buchstaben links und rechts), ist die Umkehrwalze (auch Reflektor, einfache Breite, ganz links im Bild) drehbar angeordnet. Der Strom fließt zuerst über die Eintrittswalze (rot, einfache Breite, ganz rechts im Bild), dann nach links durch die normalen Walzen, wird in der Umkehrwalze umgekehrt und fließt dann rechtsherum zurück.
Dies erzeugte reziproke Geheimtextalphabete, d. h. wenn z. B. ein A durch ein X chiffriert wurde, wird an selber Stelle auch ein X durch ein A dechiffriert. So konnte die Maschine ohne weitere Maßnahmen zur Ver- und Entschlüsselung genutzt werden, einfach indem entweder der Klar- oder Geheimtext eingegeben wurde.
Die Verbesserung gegenüber der Enigma liegt beim Vorschubsystem der Walzen. Bei der NeMa wird der Vorschub jeder Kontaktwalze von einer eigenen Fortschaltwalze gesteuert. Bei jedem Tastendruck bewegen sich also mehrere Walzen gleichzeitig.
Die Bedienung erfolgte, indem man die Maschine in die Ausgangsstellung, z. B. der Tageskonfiguration aus einem Codebuch, brachte, indem man die Walzen entsprechend einstellte. Danach gab man Buchstabe für Buchstabe ein und die entsprechenden Geheimbuchstaben leuchteten oberhalb der Tastatur auf und wurden notiert.
Beispiel
Klartext: | AAAAA AAAAA AAAAA AAAAA AAAAA AAAAA AAAAA AAAAA |
Maschine: | NeMa TD-531 |
Konfiguration: | AAAAA AAAAA, 12A-13B-14C-15D-22-1 |
Chiffrat: | GESJL QNVRN HJJCK HBUDY SLQLG GCWGF PIIDZ SMKBB |
Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links
Foto der halb geöffneten NeMa: Oliver Kuhlemann, im Museum für Kommunikation in Nürnberg
Foto der geschlossenen NeMa: Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr CC-BY-SA 2.0)
Foto der offenen NeMa: Photograph by Bob Lord CC-BY-SA 3.0)
(1) Schmeh, Klaus: Die Welt der geheimen Zeichen, W3L 2004, S. 58
(2) Die NeMa auf der Website von Bob Lord
(3) Die NeMa auf der Website von Jerry Proc
(4) Die NeMa bei cryptocellar.org
Foto der geschlossenen NeMa: Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr CC-BY-SA 2.0)
Foto der offenen NeMa: Photograph by Bob Lord CC-BY-SA 3.0)
(1) Schmeh, Klaus: Die Welt der geheimen Zeichen, W3L 2004, S. 58
(2) Die NeMa auf der Website von Bob Lord

(3) Die NeMa auf der Website von Jerry Proc

(4) Die NeMa bei cryptocellar.org
