Etruskische Schriften
Kategorisierung: | Kodierungen / schriftbasiert |
Siehe auch: | Verzeichnis der Runen-Schriften, Alt-Latein |
Herkunft / Verwendung: |
Die Etrusker waren ein antikes Volk in Etrurien, das im nördlichen Mittelitalien im Raum der heutigen Regionen Toskana, Umbrien und Latium von 800 v. Chr. bis ins 1. Jh. n. Chr. lebte und danach im römischen Reich aufging. Etruskisch wird je nach Variante von links nach rechts oder auch von rechts nach links geschrieben und ähnelt einem gespiegelten lateinischem Alphabet. Etruskisch wurde wohl parallel zur früh- und altlateinischen Schrift verwendet, wessen Gebrauch in derselben Region angesiedelt war und sich auch bis ca. 700 v. Chr. nachweisen lässt. Die Schriften ähneln sich darum stark. Die etruskische Kultur ist dennoch eine eigene. Deren früheste Phase wird als Villanovakultur bezeichnet, eine früheisenzeitliche Kultur in Mittelitalien, insbesondere in der Region um Bologna sowie im Bereich der Toskana. Sie zeichnete sich unter anderem durch ihre Bestattungsriten aus. Die Villanovaer verbrannten ihre Toten und bestatteten deren Asche in hohen Urnen, die sich durch gefäß- und helmartige Deckel auszeichneten. Die Etrusker lebten von Metallverarbeitung (Eisen und Bronze), der Keramikproduktion und von der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse und vom Handel mit diesen Gütern. Ab dem 7. Jh. v. Chr. strebten die Etrsuker nach Ausdehnung. Im Norden besiedelten sie die Po-Ebene und gründeten dort eigene Städte. Von 550 bis 520 v. Chr. fand eine starke Etruskisierung mit Verdrängung der Villanova-Kultur statt. Man begann mit dem Handel mit Griechenland. Um 500 v. Chr. begann die Vertreiber der Tarquinier, einer einflussreichen Familie mit etruskischen Wurzeln, aus Rom, was den langsamen aber stetigen Niedergang der Etrusker einläutete. Seeschlachten (z. B. die Schlacht von Kyme im Jahr 474 v. Chr.) gegen die Griechen schwächten die etruskische Flotte nachhaltig und Kriegszüge der Samniten schwächten das Heer. Um 396 v. Chr. wurde Veji von Rom erobert und zerstört. Wenig später überrannten die Gallier das etruskische Gebiet im Norden, konnten dies zwar nicht halten, aber schwächten die etruskische Armee. Bis 265 v. Chr. wurde das südliche Etrurien Zug um Zug von den Römern erobert. Die Städte im Norden (Arezzo, Volterra, Perugia, Cortona) wurde durch Abschluss von Bündnisverträge in das römische Reich assimiliert. Im Jahr 90 v. Chr. erhielten die Etrusker formal die uneingeschränkten römischen Bürgerrechte und wurde damit zu Römern. |
Übersetzung der Buchstaben / Geheimzeichen
Variante 1
Diese Variante wird von rechts nach links geschrieben.
Variante 2
Diese Variante wird von rechts nach links als auch von links nach rechts geschrieben.
Variante 3
Diese Variante wird von links nach rechts geschrieben. Laut Theseus Ambrosius Albonese (1469-1540) soll es in vielen Bibliotheken Italiens zu finden gewesen sein.
Variante 4
Diese Variante wird von rechts nach links geschrieben. Es sind nicht alle Buchstaben belegt, so dass für das Y das Symbol für 'il' hergenommen wurde und für R das von 'ch'.
Nicht alle Buchstaben des modernen lateinischen Alphabets kommen in dieser Variante vor. Darum wurden folgende Zuweisungen für ein vollständigens Alphabet vorgenommen: C='g', H='th', Q='ph', U/V/W='è', X='ps', Y='i'.
Beispiel
Klartext: | txetralkleipsieB |
Kodiert Variante 1: | ![]() |
Kodiert Variante 2: | ![]() |
Kodiert Variante 3: | ![]() |
Kodiert Variante 4: | ![]() |
Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (Decoder / Encoder / Solver-Tool)
Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links
Fry, Edmund: Pantographia, Cooper and Wilson Verlag, London, 1799 , ab S. 82
Villanovakultur bei Wikipedia
Etrusker bei Wikipedia
Etruskische Schrift bei Wikipedia