Reino Häyhänen

Er wurde nahe Petrograd (heute: Sankt Petersburg) geboren und lernte im Elternhaus nicht nur russisch, sondern auch finnisch. Er wurde vom sowjetischen Innenministerium (NKWD) angeworben und arbeitete während des Finnischen Winterkriegs als Übersetzer und Dolmetscher. Ab 1940 überprüfte er die Zuverlässigkeit sowjetischer Arbeiter in Finnland und spürte solche mit anti-sowjetischer Gesinnung auf. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er als Geheimdienst-Offizier beim NKGB, einem Vorgänger des berüchtigten KGB. Ab 1948 bildete der KGB Häyhänen zum Auslands-Spion aus und lehrte ihn englisch, Fotografie und Kryptografie.
1949 siedelte Häyhänen nach Finnland über. Nachdem Häyhänen während der Zeit des Kalten Krieges einige Jahre als Agent für den KGB in den USA spioniert hatte, unter anderem als Mitarbeiter von Rudolf Abel, nutzte er einen Rückruf nach Moskau zur Flucht und lief 1957 zu den Amerikanern über, die ihn willkommen hießen. Das FBI gelangte so an wertvolle Informationen über das sowjetische Spionagenetz und deren Methoden, zu dem auch die VIC-Chiffre gehörte, einer besonderen Handchiffre des KGB, die die Amerikaner bisher nicht knacken konnten.
Reino Häyhänen starb unter mysteriösen Umständen, vermutlich bei einem Verkehrsunfall, auf dem Pennsylvania Turnpike im Jahr 1961.
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