Leonard Adleman

Leonard Adleman (geb. 31. Dezember 1945 in San Francisco, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Professor für Informatik und Molekularbiologie und ist Kryptologe. Zusammen mit Ronald Rivest und Adi Shamir ist er einer der Erfinder des RSA-Kryptosystems.

Nach seinem Bachelor-Studium an der University of California, Berkeley, USA arbeitete er ab 1968 als Programmierer bei der Bank of America. 1976 promovierte er in Elektrotechnik und Informatik (Electrical Engineering and Computer Sciences) und war anfänglich Instructor, ab 1977 Assistant Professor und ab 1979 Associate Professor für Mathematik am MIT. Am MIT traf er auch Ronald Rivest und Adi Shamir.

1983 gründeten die drei die Firma RSA Data Security Inc., die den gemeinsam erfundenen RSA Algorithmus vermarkteten. Adleman hatte dort den Posten des Präsidenten inne. 1996 wurde RSA Data Security Inc. für 200 Millionen Dollar verkauft.

Bereits 1980 ging Adleman an die University of Southern California in Los Angeles, wo er seit 1983 als Professor tätig ist, seit 1985 als Henri Salvatori Professor.

Während seiner Tätigkeit enwtickelte er zusammen mit Carl Pomerance und Robert Rumely den Adleman-Pomerance-Rumely Primality Test über Primzahlen. Er bewies zusammen mit Roger Heath-Brown, dass es unendlich viele Primzahlexponenten gibt, für die die Fermat-Vermutung zutrifft. Er fand Methoden, um verbesserte Merkle-Hellman-Kryptosysteme zu brechen. Außerdem führte er weitere mathematischen Forschungen und Beweise auf dem Gebiet der Primzahlen und Zufallszahlen durch.

Unter Anderem befasste sich Adleman auch mit Computerviren. Der Erfinder der Computerviren, Fred Cohen, promovierte bei ihm darüber 1986.

Im nicht mathematischen Bereich befasste er sich auch mit biologischer Immunologie, etwa zusammen mit David Wofsy mit dem Rückgang der T-Zellen bei AIDS. Diese weckte sein Interesse an dem Fachbereich Molekularbiologie, den er dann auch an der University of California, San Francisco studierte. Mit dem Fachwissen auf den beiden Gebiete Informatik und Biologie erkannte er eine Analogie der DNA-Polymerase zu Turingmaschinen. 1994 stellte er in seiner Arbeit Molecular Computation of Solutions To Combinatorial Problems die experimentelle Benutzung der Desoxyribonukleinsäure (DNA) als Rechnersystem dar, die ihn zum Begründer des DNA-Computing machten. So löste er beispielsweise das Hamiltonkreisproblem (ähnlich dem Problem des Handlungsreisenden) in einem Graphen mit sieben Knoten mittels DNA und beschrieb damit den ersten erfolgreichen Versuch zum Einsatz eines Biocomputers. 2002 löste Adleman auch noch das 3-SAT-Problem, ein spezielles Erfüllbarkeitsproblem der Aussagenlogik, mit 20 Variablen und mehr als einer Million potentieller Ergebnisse mittels DNA-Computer.



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