ROT nnn Chiffre

Herkunft / Verwendung: ROT steht für Rotations-Chiffre. Das bedeutet, dass ein Klartextbuchstaben um soundso viele Stelle rotiert, also verschoben wird. Die Begriff "Rotation" steht dafür, dass am Ende des Alphabets wieder vorne begonnen wird: nach Z folgt wieder A.

Zur Kodierung kann man sich ein Alphabet aufschreiben und dann Klartextbuchstabe für Klartextbuchstabe die Verschiebungen durchführen, indem man im Alphabet weiterzählt und sich dann den gefundenen Buchstaben als Geheimbuchstaben notiert.

Bei der einfachsten Rotationschiffre, der Cäsar Chiffre ist die Verschiebung stets 3, aus AAAAA wird also DDDDD. Bei ROT 13 ist die Verschiebung stets 13. Aus AAAAA wird dort NNNNN. ROT 11 ist auch als Albam bekannt und liefert für AAAAA dann LLLLL. Albam ist ein schon sehr altes Verfahren.

Aber natürlich muss man nicht jeden Buchstaben um den selben Wert verschieben. ROT 123 verschiebt zum Beispiel erst um eine Stelle, dann um zwei und dann um drei und so weiter, um am Ende (nach der Verschiebung 25 oder 26) wieder bei eins zu beginnen. Dort wird aus AAAAA dann BCDEF.

Bei dem hier vorgestellten ROT nnn kann man nun die Schrittweiten selbst als Schlüssel vorgeben. Gibt man als Klartext AAAAA und als Schlüssel 3 5 7 11 ein, dann erhält man DFHLD. Das erste A wird um 3 Stellen verschoben, das nächste um 5 und so weiter.

Vom Prinzip her ist die ROT nnn Chiffre nichts anderes als die Vigenere Chiffre, die Blaise de Vigenère (1523-1596) schon vor einigen Jahrhunderten ersonnen hat. Nur werden bei ROT nnn Zahlen statt Buchstaben angegeben.

So führt ROT-nnn mit dem Klartext AAAAA und dem Schlüssel 3 5 7 11 genauso zu dem Chiffrat DFHLD, wie Vigenere mit dem Schlüssel DFHLD. Denn auch Vigenere ist nichts weiter als eine verschiebene Verknüpfung zwischen Klartext und Schlüssel zum Chiffrat. Da A bei Vigenere für Null steht, ergibt sich hier durch den Klartext AAAAA keine weitere Verschiebung und Schlüssel und Chiffrat sind gleich.

Aber das ist nur ein spezieller Effekt, der hier bei AAAAA auftritt. Eigentlich wird der Schlüssel folgendermaßen übersetzt: 3 = 3. Buchstabe (=C) plus 1 (=D), weil A=0. Der 5+1. Buchstabe ist dann F, der 7+1. Buchstabe H und der 11+1. Buchstabe L, zusammen DFHL.

Normalerweise werden nur Klartexte, die ausschließlich die Buchstaben A bis Z enthalten, chiffriert. Der Dekoder übernimmt auch nur diese gültigen Buchstaben. Sonstige Zeichen wie Satz- und Sonderzeichen werden nicht ersetzt, sondern unverändert übernommen. Sie verbrauchen kein Schlüsselelement.

Dieses eigentlich schon sehr betagte Verfahren ist gar nicht so unsicher, wird der Schlüssel lang genug gewählt. Die Sicherheit entspricht dann der Vigenere Chiffre. Das Verfahren wurde auch noch in den zwei Weltkriegen eingesetzt, um Botschaften zu verschlüsseln. (1)

Beschreibung dea Algorithmus

Der Zeichenraum ist das normale 26-stellige Alphabet ohne Umlaute: ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ.

Jeder Klartextbuchstabe wird um eine Schrittweite aus den Schlüsselzahlen verschoben und so zu einem Chiffratbuchstaen. Nach dem Z wird beim A weitergemacht. Man kann sich das Alphabet dazu als Ring vorstellen. Sind alle Schlüsselzahlen verbraucht, wird mit der ersten weitergemacht.

Alle Chiffratbuchstaen zusammengehängt ergeben das Chiffrat, das Verschlüsselungs-Ergebnis.

Anwendungs-Beispiel Dekoder

Klartext:Beispielklartext
Schlüssel:3 5 7 11 13 17 19 23
Kodiert:EJPDCZXINQHCGVQQ
B E I S P I E L K L A R T E X T + 3 5 7 11 13 17 19 23 3 5 7 11 13 17 19 23 E J P D C Z X I N Q H C G V Q Q

Historisches Beispiel


(Quelle 1)

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)



Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links