Napoleon Chiffre
Kategorisierung: | Klassisch / Substitution |
Herkunft / Verwendung: | Diese Chiffre soll Napoleon Bonaparte 1769 -1821), Kaiser von Frankreich eingesetzt haben. Sie basiert auf ein in 12 zweiteilige Alphabete unterteiltes Substitutionsgitter, bei dem jeweils ein Buchstabe durch sein Gegenüber in einem dem Kennwortbuchstaben entsprechenden Abschnitt wird. Dafür stehen zwei Wahllinien zur Verfügung. Für Kleinbuchstaben wird die linke, für Großbuchstaben die rechte benutzt. Das Chiffrierverfahren ist umkehrbar, das heißt, es kommt exakt die selbe Methode für das Ver- und Entschlüsseln zum Einsatz, oder anders ausgedrückt: doppelte Anwendung führt wieder zum Klartext. |
Beschreibung des Algorithmus
Die Tabelle teilt sich in zwölf Alphabete mit je zwei Zeilen auf (ab, cd, ef,... für die Walhlinie 1 bzw. zx, wv, ut,... für die Wahllinie rechts). Es stehen nur die Buchstaben A bis Z ohne das J und das Y zur Verfügung. J und Y werden deshalb durch I ersetzt.Die Chiffre ist ein Handverfahren. Man schreibt den Klartext ohne Leer-, Satz- und Sonderzeichen in eine Zeile und darunter wiederholt das Kennwort. Dann sucht man den Klartextbuchstaben in dem durch den Schlüsselbuchstaben bezeichneten Abschnitt und wählt dessen Gegenüber im selbem Zeilenpaar als Geheimtextbuchstaben.
Für den Klartextbuchstaben K und den Schlüsselbuchstaben S würde man im Zeilenpaar 9 (RS) das K suchen und das Gegenüber V als Geheimtextbuchstaben ermitteln.
Da zwei Wahllinien (am linken und am rechten Rand der Tabelle) existieren, kann zwischen diesen nach abgesprochenem Schema gewechselt werden, um noch mehr Sicherheit zu gewinnen. Im vorliegenden Algorithmus wird die 1. Wahllinie für Kleinbuchstaben und die 2. Wahllinie für Großbuchstaben benutzt. So kann durch die Eingabe die Verwendung der Wahllinien bestimmt werden.
Die Entschlüsselung geschieht auf die selbe Weise wie die Verschlüsselung. Da sich die Zeilengegenüber jeweils austauschen ist dafür kein gesonderter Algorithmus nötig.
Es ist aufgefallen, dass die von Hans Schneikert abgedruckte Tabelle im Alphabet 5 nicht stimmen kann. Dort kommt das "L" zweimal vor, und es fehlt das "E". Damit ließe sich ein "E" nicht kodieren. Die Tabelle wurde deshalb von mir so rekonstruiert, dass sie den sonst in der Tabelle verwendeten Abbildungsmustern entspricht. Es ist davon auszugehen, dass im 5. Alphabet mit dem "A" begonnen wird und dann fortlaufend nach links weitergeschrieben wird (B, C, D, E) und danach noch oben rechts weitergeschrieben wird (F, G, H, I, ...). Siehe die hinzugefügten roten Anmerkungen. Der Algorithmus wurde im Dekoder entsprechend angepasst.
Beispiel
Klartext: | wanntreffenwiruns |
Schlüssel: | marine |
Chiffrat: | enswqewsahwkselwr |
w a n n t r e f f e n w i r u n s
m a r i n e m a r i n e m a r i n
e n s w q e w s a h w k s e l w r