DECIM Chiffre

Herkunft / Verwendung: DECIM ist eine 2005 von Côme Berbain, Olivier Billet, Anne Canteaut, Nicolas Courtois, Blandine Debraize, Henri Gilbert, Louis Goubin, Aline Gouget, Louis Granboulan, Cédric Lauradoux, Marine Minier, Thomas Pornin and Hervé Sibert (France Télécom u. a. französische Organisationen) entwickelte Stromchiffre mit einer Schlüssellänge von 80 bit (Version 2) bzw. 128 bit (Version 3) (entsprechend 10 oder 16 Zeichen).

DECIM war Kandidat beim eStream Projekt des ECRYPT-Netzwerkes, einem Kryptowettbewerb, der von 2004 bis 2008 lief und das Ziel verfolgte, Vorschläge für neue Stromchiffren entgegenzunehmen, kryptologisch zu untersuchen und zu bewerten und so empfehlenswerte Verfahren zu finden. Das eStream Projekt lief über drei Phasen: Phase 1, die bis März 2006 lief, war eine allgemeine Beurteilung und Analyse der eingereichten 34 Kandidaten. Hier wurden offensichtliche Schwächen erkannt. Phase 2, im August 2006 gestartet, untersuchte die Kandidaten, die weitergekommen waren insbesondere auch auf Design und Performance und beinhaltete weitere Kryptoanalysen. Phase 3 schließlich, im April 2007 gestartet und im April 2008 beendet, verglich die übrigen 14 Kandidaten miteinander und kürte die besten als empfehlenswert: vier in der Kategorie Software-Implementierung und drei in der Kategorie Hardware-Implementierung.

DECIM Version 2 schaffte es bis in Phase 3 des Wettbewerbs, wurde allerdings nicht als einer der sieben empfehlenswerten Algorithmen eingestuft. DECIM ist für die Implementierung in Hardware optimiert. DECIM ist teilweise patentiert, aber für den kommerziellen wie nicht-kommerziellen Gebrauch freigegeben.

Bisher sind keine Schwächen in DECIM bekannt geworden, die einen Angriff ermöglichen würde, der schneller als ein Brute-Force-Attack wäre.

Beschreibung des Algorithmus

Der Algorithmus funktioniert, je nach Version, mit einer Schlüssellänge von 80 bzw. 128 bit und einer Initialisierungsvektorlänge von 64 bzw. 128 bit.

DECIM Version 2 (80 bit) folgt dem Designprinzip eines 192 bit langen linearen Feedback Shift Registers (LFSR), welches 192 Aktualisierungen in drei Schritte durchführt: 1. Berechnung des Feedback Wertes in einer nichtlineraen Weise, 2. Durchführung von datenabhängigen Permutationen über 7 Elemente des aktuellen LFSR Status. 3. Shiften der Positionen des LFSR.

Version 3 (128 bit) benutzt ein 288 bit langes LFSR, einen 64 bit statt vorher 32 bit langer Bufferspeicher und einen 128 statt 64 bit langen Initialisierungsvektor.

Beispiel

Klartext:BeispielklartextBeispielklartext (32 Bytes)
Schlüssel:Schokolade (10 Bytes, 80 bit)
IV:00000000 00000000 (hex 8 Bytes, 64 bit)
Chiffrat:DAAC880F 4BE5EE8E D6F029FF 7EE4C12F 47CBC290 6F864E87 D2CB6EC6 CC62CC94 (hex, Version 2, 80 bit-Version)

Klartext:BeispielklartextBeispielklartext (32 Bytes)
Schlüssel:Schokoladentorte (16 Bytes, 128 bit)
IV:00000000 00000000 00000000 00000000 (hex 16 Bytes, 128 bit)
Chiffrat:69E8F513 0C200BCF 2BEC44FB FBB83804 9B8E8FA0 FFAB8EFD 0D947B48 2E3C4C95 (hex, Version 3, 128 bit-Version)

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Wenn Sie Texte eingeben, die nicht als Hex-Sequenz (ohne Leerzeichen) interpretiert werden können, erfolgt eine automatische Umsetzung in eine Hex-Sequenz. Ist das Ergebnis umsetzbar in druckbare ASCII-Zeichen, erfolgt eine automatische Umsetzung von Hex.

Einen eventuell zu berücksichtigen Initialisierungsvektor (IV) können Sie, durch Komma getrennt, nach dem Schlüssel angeben.



Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

Homepage des eSTREAM Projekts