Dancing-Men-Code

Herkunft / Verwendung: Diese Geheimschrift mit Strichmännchen wurde von Sir Arthur Conan Doyle 1903 in der Sherlock Holmes Kurzgeschichte 'The Adventure of the Dancing Men' (zu deutsch 'Die Abenteuer der tanzenden Männer') verwendet. Sie wurde in der Dezember-Ausgabe 1903 des "Collier's Magazine" und des "The Strand Magazine" veröffentlicht. Es war die 30. Sherlock Holmes-Geschichte

Die Kodierung ist im Grunde genommen eine monoalphabetischen Substitution, also der Ersetzung eines Buchstabens durch das immer gleiche Symbol. In Gesamtheit erhält man eine Reihe von tanzenden Figuren, denen man vielleicht auf den ersten Blick für zufällig hält und denen man keine bestimmte Bedeutung beimessen wird.

Die Strichmännchen gab es ursprünglich jeweils in zwei Versionen. Eine normale und eine, wo das das Strichmännchen zudem eine kleine Flagge hochhält, dann bedeutet das, das ein Wort endet. Das Leerzeichen wird sozusagen mit einer kleinen Markierung im Buchstaben davor gekennzeichnet. Der hier benutzte Decoder benutzt allerdings keine Wortenden-Flaggen, sondern setzt einen Abstand (Leerzeichen).

Im Original-Manuskript von 1903 verwendete Doyle 18 Symbole für die 18 Buchstaben, die er im Geheimtext benutzt hatte. Die acht Buchstaben F, J, K, Q, U, W, X und Z waren ursprünglich unbelegt und wurden von anderen Personen ergänzt und zu vollständigen Zeichensätze, welche allerdings Unterschiede zueinander aufweisen können, insbesondere bei den Buchstaben, die Doyle unbelegt ließ. Da die fehlenden Buchstaben aber eher seltener in der Sprache vorkommen, kann man falsch belegte Buchstaben meist erkennen und anhand des wahrscheinlich richtigen Wortes durch die korrekten Buchstaben ersetzen.

So hat zum Beispiel der dänische Sherlock Holmes-Fan Aage Rieck Sørensen ein verstecktes Muster in der Zuteilung der Symbole zu den Buchstaben gefunden und die fehlenden Buchstaben nach diesem Muster ergänzt. Im 2. Zeichensatz wurden sogar tanzende Männchen für die Ziffern hinzugefügt. Im Original gab es allerdings keine Symbole für Ziffern.

Die originalen 18 Strichmännchen von Doyle waren handgezeichnet und hatten leichte Abweichungen zu den hier benutzten, mehr symmetrischen Männchen. Dies dient der besseren Wiedererkennung der Figuren. Zu achten ist besonders, in welchem Winkel Arme und Beine ausgestreckt sind. Im Original sind die Strichmännchen für P und V auch nahezu identisch und so gut wie nicht unterscheidbar, das P-Symbol hat lediglich einen etwas längeren Fuß. Auch dies wurde in den modernen Alphabeten angepasst.

Übersetzung der Geheimschrift / Geheimzeichen

1. Zeichensatz



2. Zeichensatz



3. Zeichensatz



4. Zeichensatz (Original von 1903 von Doyle, nur 18 Buchstaben)



5. Zeichensatz



Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Kodiert 1. Zeichensatz:
Kodiert 2. Zeichensatz:
Kodiert 3. Zeichensatz:
Kodiert 4. Zeichensatz:
Kodiert 5. Zeichensatz:

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Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

Kippenhahn, Rudolf: Verschlüsselte Botschaften, Nikol Verlag 2006, S. 107
Kahn, David: The Codebreakers - The Story of Secret Writing, Macmillan Verlag 1968, S. 795
Gardner, Martin: Codes, Ciphers and Secret Writing, Dover Verlag New York 1972, S. 33
The Adventure of the Dancing Men in der Arthur Conan Doyle Encyclopedia
Dancing Men Alphabet in der Arthur Conan Doyle Encyclopedia