Cuisenaire Rechenstäbchen Farben

Herkunft / Verwendung: Die sogenannten Cuisenaire-Stäbchen sind kleine, farbige Quader mit unterschiedlicher Länge. Wobei die Länge zwischen einem und zehn Zentimeter ist und die Farbe nach der Länge fest kodiert ist. Die gleiche Länge hat also die gleiche Farbe. Die beiden anderen Dimensionen des Stäbchens ist immer ein Zentimeter, so dass das 1 cm-Stäbchen eher ein Würfel als ein Stäbchen ist.

Man kann die Cuisenaire-Stäbchen unter einem Lineal aneinander legen und so auf einfachste Weise Rechenaufgaben durchspielen. Möchte man zum Beispiel eine Addition von 2 plus 3 plus 5 durchführen, legt man ein rotes (2), ein hellgrünes (3) und ein gelbes (5) Stäbchen aneinander und sieht sofort, dass die Stäbchen bis 10 cm am Lineal reichen, was auch der Lösung der Rechenaufgabe entspricht. Multiplikationen werden durchgeführt, indem mann ein Teil mehrmals hinlegt: bei der Aufgabe "3 mal 2" werden also drei mal ein rotes Stäbchen (2) nebeneinandergelegt und man kann "6" am Lineal ablesen.

Cuisenaire-Stäbchen sind eine Art und Weise, junge Schüler an die Mathematik heranzuführen, welche ja eher abstrakt ist. Mit den Stäbchen wird sie visuell und begreifbar. Sie sind ein pädagogisches Hilfsmittel. Den Namen haben die Stäbchen vom belgischen Schulinspektor Georges Cuisenaire (1891–1975), der solche Stäbchen nutzte, um Kindern die Erfassung der Zahlen als Symbol sowie Rechenoperationen zu verdeutlichen. Durch die unterschiedlichen Längen soll dem Kind verdeutlicht werden, dass ein längeres Stäbchen größer ist wie ein kleines, so wie es auch bei den Zahlen ist.

Als Musik- und Mathematik-Lehrer fiel Cuisenaire auf, dass die meisten Schüler Spaß an Musik, aber fast keine an Mathematik hatten. Er kam auf die Idee mit den farbigen Stäben unterschiedlicher Länge, damit Mathematik im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar würde. Seine Erfindung blieb weitgehendst unbekannt und wurde fast ausschließlich von ihm in seinem Dorf Thuin angewendet. Erst im April 1953, etwa 23 Jahre später, kam sie zu einem Durchbruch, als Cuisenaire den britischen Mathematiker und Lehrer Caleb Gattegno einlud, seinen Unterricht mit den bunten Stäbchen zu beobachten. Gattegno schrieb später (2)
Dann führte uns Cuisenaire zu einem Tisch in einer Ecke des Raumes, an dem die Schüler um einen Haufen farbiger Stäbe herumstanden und Additionen lösten, die mir für Kinder in diesem Alter ungewöhnlich schwer zu sein schienen. Bei diesem Anblick verschwanden alle anderen Eindrücke der Umgebung, um durch eine wachsende Aufregung ersetzt zu werden. Nachdem Cuisenaire seinen Schülern der ersten und zweiten Klasse Fragen gestellt und deren Antworten sofort und mit voller Selbstsicherheit und Genauigkeit gehört hatte, verwandelte sich die Aufregung dann in unbändige Begeisterung und ein Gefühl der Erleuchtung.
Danach verwendete Gattegno ebenfalls die Cuisenaire-Stäbe in seinem Unterricht und machte sie populär. Die Stäbe von Cuisenaire wurden in den 1950er Jahren weltweit als pädagogisches Mittel benutzt. Cuisenaire veröffentlichte 1952 Les nombres en couleurs (zu deutsch "Zahlen in Farbe"), in dem er die Verwendung der Stäbchen beschrieb.

Spezifikation des Codes



FarbeLänge (cm)
Weiß1
Rot2
Hellgrün3
Magenta4
Gelb5
Dunkelgrün6
Schwarz7
Braun8
Blau9
Orange10


Im Enkoder / Dekoder wird die 10 zu einer 0 gewandelt, so dass alle Ziffern durch Farben dargestellt werden können.

Beispiel

Ziffern:1234567890
Farben:

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links