Fritz Nebel

Fritz Nebel (geboren 1891, verstorben 1977) war ein deutscher Nachrichtenoffizier im Range eines Leutnants des Heeres unter Feldmarschall Erich von Ludendorff im ersten und zweiten Weltkrieg. Er erfand im März 1918 die ADFGX Chiffre, die bei den Deutschen "GedeFu-18" (kurz für Geheimschrift der Funker 1918) genannt wurde.

ADFGX Chiffre und später ADFGVX Chiffre diente der Verschlüsselung von Funksprüchen und wurde vom Kaiserlichen Heer ab März 1918 sowohl an der Westfront als auch an der Ostfront bis zum Kriegsende am 11. November 1918 und noch darüber hinaus zur geheimen Nachrichtenübermittlung per Funktelegrafie verwendet.

Allerdings gelang es den Alliierten, allen voran dem französischen Offizier Georges Painvin (1886–1980), die mit GedeFu-18 verschlüsselten Funksprüche zu entziffern. Die Allierten gaben der Verschlüsslungs-Methode dann auch den nach den einzigen fünf, beziehungsweise ab 1. Juni 1918 dann sechs, auftretenden Buchstaben die Namen ADFGX Chiffre und ADFGVX Chiffre.

Erst 1966, fast fünfzig Jahre zu spät, erfuhr Fritz Nebel, dass sein System während des Ersten Weltkriegs gebrochen worden war. Nebel sagte dazu, dass er ursprünglich eine doppelte Spaltentransposition als zweite Stufe seiner Methode vorgeschlagen hatte. Sein Vorschlag sei aber in Besprechungen von seinen Vorgesetzten abgelehnt worden und sie hätten sich aus praktischen Erwägungen für eine (kryptografisch deutlich schwächere) einfache Spaltentransposition entschieden.

Zwei Jahre später, 1968, trafen sich Nebel und Painvin persönlich und Nebel gab seinen Gefühlen mit den Worten Ausdruck, dass die Feinde von gestern sich als die Freunde von heute treffen. Painvin betonte, dass, falls die Verschlüsselung so durchgeführt worden wäre, wie Nebel es damals vorgeschlagen hatte, er die Verschlüsselung sicher nicht hätte brechen können.


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