Porta Scheibe
Kategorisierung: | Chiffrierscheiben | ![]() |
Herkunft / Verwendung: |
Die Porta-Scheibe ist ein Entwurf von Giovan Battista della Porta, den er im 16. Jh. in der Schrift De furtivis literarum notis (über die verborgene Bedeutung der Buchstaben) veröffentlichte. Sie ist eine Weiterentwicklung der Alberti-Scheibe und verwendet für das Chiffrat, also den Geheimtext seltsam anmutende Schriftzeichen. Dies trägt zwar nicht zur Sicherheit bei - im Gegenteil, durch die besonderen Zeichen ist der Chiffre schnell identifizierbar - erschwert bzw. verlangsamt jedoch die Abschrift. Die Scheibe verwendet lediglich 20 Buchstaben des lateinischen Alphabets, die Zeichen J, K, U, W, X und Y sind nicht vorhanden und müssen vorher durch vorhandene Zeichen ersetzt werden. Es gibt 3 Ringe auf der Scheibe. Der innerste stellt eine Hand mit Zeigefinger dar, die frei beweglich ist und dem besseren Ablesen dient. Dann folgt eine innere, drehbare Scheibe mit den Geheim-Symbolen, die man so verdreht, dass ein bestimmtes Geheimsymbol auf einem Buchstaben des äußeren Ringes steht. Dies wird für jeden zu kodierenden Buchstaben neu eingestellt. Außer den Buchstaben stehen auf dem äußeren Ring noch die römischen Zahlen 1 bis 20, die fest mit den Buchstaben verbunden sind, so dass man auch Zahlen kodieren kann. Wann Zahlen im Chiffrat gemeint sind, kann z. B. durch eine einführende Buchstabenfolge signaliert werden oder ergibt sich ggf. aus dem Kontext. |
Bedienung der Scheibe

J -> I
K -> C
U -> V
W -> VV
X -> Z
Y -> I
Auszuhandeln sind außerdem ein Symbol (bspw. das einem Pluszeichen ähnelnde Kreuz) und ein Schlüsselwort (bspw. Apfelstrudel).Dann wird die Scheibe so eingestellt, dass der 1. Buchstabe des Schlüsselwortes auf der äußeren Scheibe und das abgemachte Symbol + nebeneinander stehen.
Jeder Buchstabe ist in dieser Konstellation "A+" (siehe auch s/w-Abbildung oben) so einem Geheimsymbol zugeordnet:
A (1)
B (2)
C (3)
D (4)
E (5)
F (6)
G (7)
H (8)
I (9)
L (10)
M (11)
N (12)
O (13)
P (14)
Q (15)
R (16)
S (17)
T (18)
V (19)
Z (20)
Der innere Zeigefinger wird dann auf den ersten Klartextbuchstaben gestellt. Der Finger zeigt dann auch auf das zu notierende Geheimsymbol daneben, welches notiert wird. Das funktioniert natürlich auch umgekehrt für die Dekodierung.Im zweiten Zug wird das + dann auf den 2. Schlüsselwortbuchstaben P gestellt und der Zeigefinger auf den 2. Klartextbuchstaben und so weiter, bis der ganze Text kodiert wurde. Sollten die Buchstaben des Schlüsselwortes nicht ausreichen, wird das Schlüsselwort einfach mehrmals hintereinander weg geschrieben.
Beispiel
Klartext: | Beispielklartext --> BEISPIELCLARTEZT |
Schlüssel: | Apfelstrudel --> APFELSTRVDEL |
Chiffrat: | ![]() Buchstabenentsprechung bei Stellung A+: BNDOEOHQEGSGTNQP |