Nihilisten-Transposition Chiffre

Herkunft / Verwendung: Bei der Nihilisten-Transpositions-Chiffre, so benannt nach deren Einsatz bei den russischen Nihilisten um 1880 gegen die Zarenherrschaft, wird eine doppelte Transposition angewandt: zuerst werden die Spalten, und danach mit dem Ergebnis die Zeilen eines Quadrates nach einem im Schlüssel angegebenem Muster getauscht.

Der Schlüssel kann als Zahlenfolge (z. B. '21543') oder als Text angegeben werden. Bei der Textvariante werden die Zahlen aus der alphabetischen Position errechnet. Die Textlänge sollte möglichst eine Quadratzahl (9, 16, 25, 36, 49, 64, 81) sein, ggf. wird mit Füllzeichen ergänzt. Auf Leer- und Sonderzeichen sollte verzichtet werden.

Beschreibung des Algorithmus

Zuerst wird bestimmt, wie groß das Quadrat sein muss, um den Klartext aufnehmen zu können. Dabei gilt: max. Zeichenanzahl = Kantenlänge hoch 2. Der Schlüssel gibt eine Reihenfolge der Vertauschung an und dessen Länge muss der Kantenlänge entsprechen und kann z. B. auch durch die alphabetische Reihenfolge eines Passwortes bestimmt werde.

Nun wird ein Quadrat gebildet. Die Zeilen und Spalten werden mit den Ziffern der Reihenfolge beschriftet. In das Gitter des Quadrates wird dann der Klartext geschrieben, ggf. wird mit zufälligen Füllzeichen am Ende aufgefüllt.

Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Schlüssel:3142
Chiffrat:ilpeettxesBilrka
3 1 4 2 3 B e i s 3. 1234=esBi 1 p i e l 1. 1234=ilpe 4 k l a r 4. 1234=lrka 2 t e x t 2. 1234=ettx ilpeettxesBilrka (zeilenweise ausgelesen) 3 1 4 2 3 B e i s 1 p i e l 4 k l a r 2 t e x t ^------- 1. 1234=ieel ^--- 2. 1234=ltsr ^--------- 3. 1234=ptBk ^----- 4. 1234=exia ieelltsrptBkexia (spaltenweise ausgelesen)

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Den Schlüssel bitte als fortlaufende, gemischte Ziffern (z. B. '3142') oder als Wort angeben.



Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

Franke, Herbert W.: Die geheime Nachricht, Umschau Verlag 1982, S. 31
Gaines, Helen Fouché: Cryptanalysis, Dover Verlag New York 1956, S. 17