Lichtwellenleiter Farbkodierung

Herkunft / Verwendung:
Lichtwellenleiter (kurz LWL) sind bis zu einem gewissen Punkt biegsamen Stränge aus Quarzglas oder Kunststoff, mit denen man Signale auf optischem Wege überträgt. Meist werden mehrere Lichtwellenleiter zu einem "Glasfaserkabel" gebündelt, nochmals ummantelt und oft zur Übertragung von digitalen Daten wie den Internetverkehr verwendet. Es gibt aber auch einzelne Lichtwellenleiter, zum Beispiel zur Audioübertragung im HiFi-Bereich (TOSLink).

In diesem Artikel geht es aber um die Lichtwellenleiter für die Datenfernübertragung (meist IP-basierter Datenverkehr), wie sie bei der Anbindung der deutschen Haushalte an das Telefon/Internet-Netz verwendet werden.

Glasfaserkabel haben gegenüber gewöhnlichen Kabeln aus Kupferdraht den Vorteil, dass sie gegen äußere, elektromagnetische Einflüsse, dem sogenannten Übersprechen (oder Crosstalk / Alientalk), unempfindlich sind. Bei gewöhnlichen Kupfer-Kabeln kann es vorkommen, dass bei nahe aneinanderliegenden Kabeln elektromagnetische Felder des einen Kabels in das benachbarte induziert werden können und dort die übertragenden Daten verfälschen. Dadurch sind höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten möglich.

Die Nachteile von Glasfaserkabel sind, dass sie nur in einem gewissen Umfang gebogen werden dürfen, damit das übertragende Licht nicht den Lichtwellenleiter verlassen kann und dass der Aufwand des Verbindens höher ist: Lichtwellenleiter müssen miteinander exakt verschweißt werden (sogenanntes "spleißen"). Bei gewöhnlichen elektrischen Verbindung reicht ein eher ungenaues Verlöten. Außerdem sind optische Emitter und Empfänger (LED oder Laser und Fotodiode) nötig, um die elektrische Signale in optische (un zurück) umzuwandeln, damit sie übertragen werden können.

In einem Glasfaserbündel stecken mehrere Lichtwellenleiter, normalerweise 12 Stück. Um diese voneinander unterscheiden zu können und die richtigen Einzelfasern miteinander verbinden zu können, hat man sich ein Farbkodierungssystem ausgedacht. Die Einzelfasern werden dann mit der der Nummer entsprechenden Farbe gekennzeichnet.

Die Reihenfolge der Fasern von Lichtwellenleitern sind für den Hersteller Deutsche Telekom in VDE 0888 genormt. Scheinbar kocht hier jedes Telekommunikationsunternehmen sein eigenes Süppchen, denn es gibt noch einige mehr "Standards".

Es gibt 12 Farben, normalerweise nummeriert von 1 bis 12. Hier erfolgt die Kodierung der Ziffer 0 durch die 10. Farbe und die 11. und 12. Farbe werden vernachlässigt. Die Spezifikation unten führt aber jeweils alle 12 Farben auf.

Spezifikation der Codes

Telekom / DIN / IEC 60304:

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


Telcordia:

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


Swisscom:

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


IEC 60794-2:

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


Worldcom:

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


Viatel / TIA/EIA-598 (MPO) :

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


KPN:

 0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12


Beispiel

Klartext:0815
Variante:Telekom
Kodiert:

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

LWL Farbcodierungen bei Opternus