Keilschrift (sumerisch, ugaritisch, mesopotanisch)

Herkunft / Verwendung: Die Keilschrift ist ein vom 34. Jahrhundert vor Christus bis mindestens ins erste Jahrhundert nach Christus benutztes Schriftsystem, das im vorderen Orient zum Schreiben mehrerer Sprachen verwendet wurde. Die Bezeichnung beruht auf den Grundelementen der Keilschrift: waagrechten, senkrechten und schrägen Keilen.

Ursprünglich war die Keilschrift eine Bilderschrift, stellte also anhald von Skizzierungen Dinge dar. Später entwickelte sie sich zu einer Silbenschrift. Daraus ging die ugaritische Schrift als eine phonetische Konsonantenschrift hervor. Das heißt, das die Zeichen für Laute der Sprache standen (phonetisch) und die Mitlaute (Konsonanten) ohne Selbstlaute (Vokale) als Schrift notiert wurden.

Erfunden wurde die Keilschrift von den Sumerern. Sie wurde später auch von den Akkadern, Babyloniern, Assyrern, Hethitern, Persern und anderen benutzt. Verdrängt wurde sie von der phönizischen und der daraus hervorgehenden aramäischen Schrift.

Die typische Form der Keilschrift entstand um 2700 vor Christus als die Tempelbürokratie der Sumerer wichtiger wurde und zur Rationalisierung des Schreibens spezielle Schreibgriffel erfunden wurden, mit denen sich schnell die entsprechenden Keile in weichen Ton drücken ließen. Nachdem der Ton dann getrocknet war, hatte man ein beständiges, fälschungssicheres Schriftstück zur Archivierung.

Wie sich auf einer mesopotamischen Tontafel, die Archäologen in der Stadt Seleukia 3 am Ufer des Tigris nahe Bagdad 2 ausgegraben haben, zeigt, wurde selbst schon die Keilschrift kodiert, um sie vor fremden Blicken zu schützen. Auf der Tontafel, die um 1500 v. Chr. datiert, fand man eine ungewöhnliche Anordnung von Schriftzeichen der mesopotamischen Keilschrift, die ein Rezept für eine Tonglasur wiedergeben.1 Der Verfasser hat dabei die ursprünglichen Zeichen durch lautähnliche ersetzt 3 und sie damit für andere unlesbar gemacht. Wahrscheinlich hatte der Töpfer eine besonders gute Glasur erfunden und wollte sich dagegen wehren, dass seine Konkurrenz sie kopierte.

Übersetzung der Buchstaben / Geheimzeichen

Sumerisch (Variante 1)



Ugaritisch (Variante 2)



Mesopotanisch (Variante 3)



Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Kodiert:



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Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

1 Schmeh, Klaus: Die Welt der geheimen Zeichen, W3L 2004, S. 1
2 Pincock, Stephen und Frary, Mark: Geheime Codes, Ehrenwirth 2007, S. 11
3 Kahn, David: The Codebreakers - The Story of Secret Writing, Macmillan Verlag 1968, S. 75