Hieratische Schrift

Siehe auch:Hieratische Zahlen, Ägyptische Hieroglyphen, Ägyptische Schriften, Koptische Schrift
Herkunft / Verwendung: Das Hieratische ist eine mit Tusche handgeschriebene Schreibschrift des alten Ägypten, deren Buchstaben häufig miteinander zusammenhängen, so dass sie schnell geschrieben werden kann. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausend v. Chr. entwickelt. Die hieratische Schrift und die ägyptischen Hieroglyphen haben sich gegenseitig im Aussehen beinflusst.

Man könnte das Hieratische als Alltagsschrift und die Hieroglyphen als Zeremonialschrift des alten Ägypten bezeichnen. Das Hieratische zeichnet sich durch eine zusammenhängende Schreibschrift (auch "kursive" genannt) aus, währenddessen die Hieroglyphen feine gezeichnete, einzelne Zeichen, also eher eine Druckschrift darstellen.

Den Namen hat das Hieratische aus dem altgriechischem, wo es soviel wie "heilig" oder "priesterlich" bedeutet. Geschrieben wurde von rechts nach links, anfangs in Spalten, später in Zeilen. Zum Schreiben wurden Ruß-Tuschen benutzt, die mit einem Pflanzenstängel (Binse) auf Papyrus, Holz, Stoff, Leder oder Tonscherben aufgetragen wurde.

Die Hieroglyphenschrift wurde hauptsächlich für formale Inschriften an den Wänden von Tempeln und Gräbern verwendet. In einigen Inschriften sind die Glyphen sehr detailliert und in Farbe, in anderen sind sie einfache Umrisse. Für das tägliche Schreiben wurde die hieratische Schrift verwendet.

Die Anfänge der hieratischen Schrift lassen sich auf 2850 bis 2700 vor Christi datieren, der kupferzeitlichen, prähistorischen Epoche Naqada IIIB. Aus der ersten frühdynastische Periode Ägyptens (1. Dynastatie) sind bereits Papyrusmaterial und Schreibgerät belegt.

Aus der 4. Dynastie (unter Cheops 2700 bis 2200 V. Chr.) stammen die ältesten beschrifteten Papyri, welche hieratische, aber auch kursiv-hieroglyphische Zeichen enthalten. Zu diese Zeit wird die Schrift als "althieratisch" bezeichnet und wurde von in senkrechten Spalten geschrieben, von oben nach unten und dann die Spalten von rechts nach links.

Ab der 12. Dynastie (2100 bis 1550 v. Chr.) erfolgte der Übergang zur "mittelhieratischen" Schrift, die nun in Zeilen, statt in Spalten geschrieben wurde. Die Schrift in den Zeilen immer noch zuerst von rechts nach links, dann die Zeilen untereinander. Mittelhieratisch lässt sich in zwei Unterarten einteilen: die abkürzende, schnelle Schrift für den Geschäftsgebrauch, die sogenannte "Kanzleischrift" (oder auch Kursive), und die sorgfältigere, langsamere, geschwungene Buchschrift, die sog. "Unziale".

In der 18, 19. und 20. Dynastie erfuhr das Hieratische nur noch kleinere Änderungen, zum Beispiel der Gebrauch von roter Tusche, um durch Punkte Schriften zu untergliedern oder besondere Textstellen hervorzuheben.

Im Späthieratischen (1100 v. Chr. bis 4 n. Chr.) verkürzte sich die Kanzleischrift immer weiter, bis sie schließlich ab dem 7. Jh. v. Chr. von der demotischen Schrift, die sich in Unterägypten entwickelte, verdrängt wurde.

Nicht alle Buchstaben des lateinischen Alphabets sind in dieser Schrift besetzt und wurden gegebenenfalls im En-/Dekoder mit anderen aufgefüllt.

Übersetzung der Buchstaben / Geheimzeichen



Für das 'A' wurde die großgeschriebene Variante benutzt. Das kleingeschriebene hieratische 'a' findet sich auf dem 'l' wieder, das es im hieratischen nicht gibt. Auch gibt es dort kein 'C', weshalb hier das 'k' gedoppelt wurde, weil der Laut ähnlich ist. Auch fehlen 'e', 'j' und 'y' im hieratischen, die mit dem Symbol für 'i' belegt wurden. Das im hier. nicht vorhandene 'o' bekam einen dem 'h'-änlichen Lautsymbol. Auch fehlt das 'u' im hier. und wurde mit einem anderen 'h'-änlichen Lautsymbol aufgefüllt. 'V' und 'X' bekamen das 't/ch'-Symbol.

Beispiel

Klartext:Beispielklartext
Kodiert:

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