Farbmusik Code

Herkunft / Verwendung: In der Farbmusik (auch color music) werden statt Notensymbole Farben verwendet.

Die Idee ist nicht neu: die Menschheit brachte schon immer Farben und Töne in Verbindung. Das findet sich auch heute noch in der Sprache wieder: man spricht von Farbton, hellen Tönen und dunklen Tönen.

1725 entwickelte der französische Mathematiker und Jesuit Louis-Bertrand Castel das so genannte Farbenklavier. Das bestand aus 12 Tasten für eine Oktave mit Zwischennoten, die beim Niederdrücken einen Ton und eine Farbe abgaben. Dabei galt, dass die Farben auf die Tonhöhen abgestimmt waren: je höher ein Ton, desto heller seine Farbe.

Für die hier vorgestellte Farbmusik kommen in der Reihenfolge des Regenbogens folgende Farben zum Einsatz:
  1. rot für Fis (F#)
  2. rotorange für G
  3. orange für Gis (G#)
  4. gelborange für A
  5. gelb für Ais# (A#)
  6. gelbgrün für H (B)
  7. grün für C
  8. blaugrün für Cis (C#)
  9. blau für D
  10. blauviolett für Dis (D#)
  11. violett für E
  12. rotviolett für F
Die verwendeten Farben folgen damit in der Reihenfolge den Farben des Regenbogens.

Da es sich um insgesamt 12 Farbwerte handelt, kann man diese auch durchnummerieren und damit in einen Zahlenwert umwandeln.

So soll es für Musiklernende, speziell für Kinder einfacher werden, geschriebene Töne (hier Farben statt Symbole) zu identifizieren und mit den Klängen in Verbindung zu bringen, da es sich um einen natürlicheren Wiedererkennungsmechanismus handelt.

So gibt es zum Beispiel Metallophone, sogenannte Farbglockenspiele, die über farbliche Anschlagflächen verfügen, die beim Anschlagen die der Farbe entsprechenden Ton spielen. So wird der Ton mit der Farbe verbunden und lässt sich leichter einprägen. Auch die zugehörigen "Notenhefte" haben dann keine komplizierten klassischen Noten auf Notenlinien, sondern verwenden stattdessen die Farben.

Das Noten als Farben abgebildet werden, wird auch heute wieder modern. Man denke an das populäre Videospiel Guitar Hero, bei denen farbliche Kreise von oben nach unten in den Bildschirm gleiten, die an der Grundlinie durch Tastendruck gespielt werden müssen. Auch hier entsprechen die Farben der Tonhöhe bzw. der Gitarrensaite.

Dieses Prinzip ist natürlich auch für andere Instrumente mit mehr oder weniger Farben denkbar. Zudem kann man die Darstellung der Tonlängen durch längere Ovale oder Rechtecke visualisieren oder einen härteren Anschlag durch 3D-dargestellte Erhebungen.

Spezifikation des Codes



Aus Vereinfachungsgründen werden hier die Farben mit der Nummer 10 zu einer 0 (Null), 11 zu einem A und 12 zu einem B übersetzt:


Beispiel

Klartext:1234567890ab
Kodiert:

Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)

Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links

Farbmusik Geschichte auf planetware.de
Farbmusik Theorie auf planetware.de
Dobretzberger, Fritz und Paul, Johannes: Farbmusik, Simon und Leutner Verlag 1993