Dreieck Chiffre
Kategorisierung: | Kodierungen / symbolbasiert |
Siehe auch: | Fenster Chiffre, Four-Triangles Code |
Herkunft / Verwendung: |
Die Dreieck-Chiffre ist eine geometrische Chiffre aus dem 17. Jahrhundert. Sie ersetzt jeden Buchstaben durch ein Symbol und gehört damit zu den monoalphabetischen Substitutionen. Der Schlüssel zu dieser Chiffre findet sich in der Art der Zuordnung der Symbole zu den Buchstaben. Da es keinen austausbaren Schlüssel gibt (man könnte natürlich die Zeichen umordnen und einen erschaffen), kann man hier auch von einer Kodierung sprechen. Als Vorlage für die einzelnen Zeichen der Dreieck-Chiffre dienen Quadrate, die durch zwei Diagonalen in vier Viertel geteilt wurden. Dadurch ergeben sich zahlreiche Dreiecksmuster, die mit den Buchstaben des Alphabets besetzt werden. Die Chiffre lässt sich gut auf kariertem Papier zeichnen. Inwiefern sich die Symbolzuordnung, also sozusagen der Schlüssel, einprägen lässt, ist nicht ganz so einfach zu beurteilen. Sie Zuordnung folgt schon einem gewissen Muster, nämlich einfache Muster zuerst, komplizierte Muster später im Alphabet, aber eine einfach abzuleitende Regel, die sich leicht merken ließ, erschließt sich nicht. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Zuordnung nicht aus dem Gedächtnis zu zeichnen war und eine gezeichnete Vorlage wie die historisch überlieferten vonnöten war. Die Chiffre wurde bereits 1685 von Johannes Balthasar Friderici in seinem Werk Cryptographia, oder, geheime schrifft- münd- und würckliche Correspondentz : welche lehrmässig vorstellet eine hochschätzbare Kunst verborgene Schriften zu machen und auffzulösen beschrieben. Eine weitere Erwähnung findet sie im Kapitel Steganographia oder vielmehr Cryptographia, oder Geheim Schreibe-Kunst (ab Seite 45) des Buches Des berühmtes Engelländers Carl Albert Ramsan: Tacheographia, oder: Geschwind-Schreibe-Kunst, Leipzig, 1743. In der hier angewendeten Kodierung kommen sauber gezeichnete, am Computer erstellte Symbole zur Anwendung, die ineinander überfließen und ein Gesamt-Mosaik entstehen lassen, wird beim Text eine entsprechende Formatierung angewendet, zum Beispiel 4 Zeilen zu jeweils 4 Buchstaben. Dann könnte man die Geheimbotschaft auch als moderne Kunst ansehen und sie ist nicht im ersten Moment als Geheimnis erkennbar. Außerdem wurden bei der hier angewendeten Kodierung im Vergleich zur ursprünglichen Kodierung Symbole für die Zeichen J und V hinzugefügt, die sich von den bereits verwendeten Symbolen unterscheiden und deshalb eindeutig sind. |
Übersetzung der Buchstaben / Geheimzeichen

Skizze von Johannes Balthasar Friderici, 1685. Das damalige Alphabet kannte noch keine Zeichen für J und V.

Skizze von Carl Albert Ramsan in Tacheographia, 1743 und wahrscheinlich eine Rezitierung von Friderici.

Umsetzungstabelle, ergänzt durch noch freie Ersetzungszeichen nach selbem Muster für J und V.
Beispiel
Klartext: | Beis piel klar text |
Kodiert: | ![]() |
Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (Decoder / Encoder / Solver-Tool)
Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links
Friderici, Johannes Balthasar: Cryptographia, Rebenlein 1685, S. 214Carl Albert Ramsan: Tacheographia, oder: Geschwind-Schreibe-Kunst, Leipzig, 1743, S. 46