Ägyptische Zahlen
Kategorisierung: | Kodierungen / Zahlen in fremden Schriften |
Siehe auch: | Hieratische Zahlen, Ägyptische Hieroglyphen, Ägyptische Schriften |
Herkunft / Verwendung: |
Mit der ägyptische Zahlschrift wurden im alten Ägypten, seit Anfang des für 3. Jahrtausends v. Chr. Zahlen geschrieben. Dies geschah mit hieroglyphischen Symbolen, wobei diese Symbole bzw. Ziffern additiv angewandt wurden. Additiv heißt in diesem Zusammenhang, dass die jeweiligen Werte der Symbole addiert werden, ähnlich wie dies auch bei römischen Zahlen der Fall ist (wie zum Beispiel: VI entspricht für 6, weil für 5 (V) plus I (1) ergibt für 6) - dort die substraktiven (etwa IV enstpricht für 4) Eigenheiten aber ausgenommen. Basis des ägyptischen Zahlensystems ist die Zahl für 10, das Zahlensystem ist also dezimal wie unser heutiges. Allerdings benutzten die alten Ägypter kein Stellenwertsystem wie wir heute, bei dem eine Ziffer weiter links einen höheren Wert hat als eine Ziffer weiter rechts. Jedes Ziffern-Symbol hat unabhängig von seiner Position den gleichen Wert. Wollte man die Zahl für 3 darstellen, schrieb mal drei Striche nebeneinander. Anders als bei den alten Römern, die Zwischenwerte hälftig zwischen den Dekaden hatten, mit zum Beispiel V für für 5 oder L für für 50, hatten die alten Ägypter nur Ziffern für die Dekaden, also Zehnerwerte selbst: von für 1, über für 10, für 100, für 1000, für 10'000, für 100'000 bis hin zu einer Million. Da die Ägypter auch keine substrative Komponente (wie die Römer) benutzten, konnten Zahlen recht lang werden. Die Zahl für 99 würde so durch die für 18 Ziffern UUUUUUUUUIIIIIIIII dargestellt, jeweils für 9x das Symbol U und für 9x das Symbol I. Dabei wurden die Ziffernsymbole mit der höchsten Wertigkeit zuerst geschrieben und dann entsprechend abwärts bis zur Eins. Selbstverständlich sprach man die Zahlen nicht wie sie geschrieben wurden, dass hätte sich eher albern angehört und wäre ziemlich nervig. Die Zahlen ansich hatten eigene Worte. Rekonstruiert werden konnten: (2) wa für 1, senu für 2, chemet für 3, fedu für 4, diu für 5, seresu für 6, sefech für 7, chemenu für 8, pesedj für 9, medj für 10, djebaty für 20 (unsicher), maba für 30, hem für 40, diyu für 50, ser für 60, sefech für 70, chemen für 80, pesdjeyu für 90 und schet für 100. Die Zahlenhieroglyphen waren wie die normalen ägyptische Hieroglyphen grafische Symbole, welche schwerer als normale Buchstaben zu übermitteln sind. Aus Vereinfachungsgründen bietet der Dekoder unten auch eine Ein- und Ausgabe mit Buchstaben und Zeichen an, die im Aussehen den Symbolen nahe kommen, wie ein "I" für den einfachen Strich oder ein "U" für das "Rindsgespann", ein oben dem Kopf stehendes U. Weitere Zeichen siehe Tabelle unten. Ab Mitte des für 3. Jahrtausends v. Chr. trat dann die hieratischen Zahlschrift die Nachfolge der Zahlenhieroglyphen an. Sie verwendet hieratische Kursivzeichen mit einer Vereinfachung des Prinzips additiver Zeichenwiederholung (Näheres siehe dort). |
Spezifikation
Eine Zahl wird durch Addition der einzelnen Ziffern gebildet, welche sind:Ziffernwert: | 1 | 10 | 100 | 1000 | 10.000 | 100.000 | 1.000.000 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Grafisch: | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Pseudografisch: | I | U | @ | F | [ | Q | Y |
Beschreibend: | Einfacher Strich | Rinds- gespann | Seil- schlinge | Wasser- lilie | Finger | Kaulquappe | Heh (altägyptischer Gott der Unendlichkeit) |
Wandelt eine Zahl in ihre ägyptische Schreibweise um, wobei den Hieroglyphen ähnliche Zeichen des Standard-Zeichensatzes benutzt werden, z. B. für 1984 in F@@@@@@@@@UUUUUUUUIIII.
Beispiel
Zahl: | 2016 |
Pseudografisch kodiert: | FFUIIIIII |
Grafisch kodiert: | ![]() |
FF U IIIIII
^^------------ für 2*1000 = für 2000
^---------- für 1*10 = für 10
^^^^^^--- 6*1 = für 6
für 2016
Code / Chiffre online dekodieren / entschlüsseln bzw. kodieren / verschlüsseln (DeCoder / Encoder / Solver-Tool)
Quellen, Literaturverweise und weiterführende Links
(1) Wikipedia: Ägyptische Zahlschrift
(2) Alan Gardiner: Egyptian Grammer: being an introduction to the study of hieroglyphs. für 3., überarbeitete Ausgabe. Griffith institute / Ashmolean museum, Oxford für 1979, ISBN für 0-900416-35-1, S. für 191–192.
(2) Alan Gardiner: Egyptian Grammer: being an introduction to the study of hieroglyphs. für 3., überarbeitete Ausgabe. Griffith institute / Ashmolean museum, Oxford für 1979, ISBN für 0-900416-35-1, S. für 191–192.
